Bundesheersoldat macht Coronavirustest
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Verzögerung bei Massentests wegen EDV

Die Coronavirus-Massentests in Wien starten statt am 2. erst am 4. Dezember. Grund für die Verzögerung ist die EDV, das Online-Anmeldesystem wird laut Gesundheitsministerium Mitte nächster Woche fertig sein.

Laut Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) brauche das Bundesheer zwei weitere Tage, um die EDV auszurüsten. „Es ist davon auszugehen, dass sich in Wien mehrere hunderttausend Menschen testen lassen wollen. Das Bundesheer wird mit Unterstützung der Stadt Wien am 4. Dezember beginnen“, so Ludwig gegenüber „Wien heute“.

Beim Bundesheer will man die Schuld an der Verschiebung aber nicht schultern – die Computerysteme für die Anmeldung und Abwicklung seien Angelegenheit des Gesundheitsministeriums. Dort wurde das am Samstagabend auch so bestätigt, man hätte ursprünglich erst Mitte Dezmeber starten wollen, dann habe Wien aufs Tempo gedrückt. Man werde nun ab dem 2. Dezember Anmeldungen durchführen können und erst ab dem 4. Dezember sei das Online-System bereit, die Massentests auch administrativ durchzuführen.

Massentests starten zwei Tage später

Die Coronavirus-Massentests starten erst am 4. Dezember. Das bestätigte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Samstagnachmittag. Zunächst hatte die „Kronen Zeitung“ darüber berichtet, dass es Probleme mit dem IT-System gibt.

Tests in drei Hallen

Über die Verzögerung hatte zunächst die „Kronen Zeitung“ berichtet, das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat den neuen Starttermin am Samstagnachmittag bestätigt. „Das vom Bund gestellte IT-System kann vorher nicht in Betrieb genommen werden“, hieß es laut „Kronen Zeitung“ dazu. Noch am Freitag hatte es vonseiten des Stadtratbüros und des Bundesheeres, das die Tests durchführt, geheißen, dass der Termin halten wird. Für den Testmarathon werden an drei Orten Teststraßen eingerichtet: in der Stadthalle, der Messe und in der Marx-Halle. Nähere Informationen wird es wohl am Sonntagnachmittag bei einer Pressekonferenz geben.

Ludwig verteidigte frühe Massentests

Bürgermeister Ludwig hatte am Samstag auch im Ö1-Mittagsjournal den Umstand verteidigt, dass die Coronavirus-Massentests in Wien früher als ursprünglich geplant beginnen. Man folge hier den westlichen Bundesländern, die ebenfalls früher starten. „Dass wir das früher machen, hängt damit zusammen, dass völlig zu Recht die westlichen Bundesländer sich entschieden haben, die Tests so vorzunehmen, dass Menschen, die eventuell in Quarantäne kommen, vor dem Weihnachtsfest wieder zu Hause sein können. Ich finde, das ist ein logischer Zugang“, sagte er im Ö1-Mittagsjournal.

Man habe dem Bund bzw. dem Bundesheer nicht über die Medien ausgerichtet, wann man starte. Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und auch das Wiener Militärkommando seien vorher informiert worden, versicherte Ludwig. Wien habe eine gewisse Skepsis angemeldet, was Massentests betreffe. Jedoch habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt, dass diese österreichweit stattfinden sollten. „Von daher haben wir uns darauf vorbereitet.“

Wien habe angeboten, die Rahmenbedingungen für die Tests, die vom Bundesheer organisiert würden, zu schaffen. Es seien auch zusätzlich 200 Sanitäter angeboten worden, was aktuell eine große Herausforderung sei. „Wir wollen die Maßnahme der Bundesregierung unterstützen, wo wir können“, beteuerte der Bürgermeister.

Ludwig überzeugt, dass Bund alles „durchgeplant“ hat

Da der Kanzler die Tests in der „Pressestunde“ angekündigt habe, seien die entsprechenden Vorbereitungen wohl getroffen worden, sagte Ludwig. Er nehme an, „dass man nicht erst jetzt überlegt, wie man das organisatorisch umsetzt“. Immerhin seien alle Bundesländer aufgefordert worden, sich zu beteiligen. „Ich gehe davon aus, dass das durchgeplant ist.“

Rathausplatz mit Hütten für Christkindlmarkt
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Ob die Christkindlmärkte wie hier am Rathausplatz öffnen, steht noch nicht fest

Die weiteren Schritte nach dem Lockdown werde man sich wohl regional ansehen müssen, meinte Ludwig. Wien sei in einer „guten Situation“, da es aktuell die geringsten Infektionszahlen – bezogen auf die Einwohnerzahl – verzeichne. Und er betonte: „Wir testen sehr viel. Das war von Beginn an unsere Strategie.“ Die Situation sei in Wien immer stabil gewesen, auch wenn das vor der Wahl anders dargestellt worden sei.

Christkindlmarkt-Frage offen

Offen sei auch noch die Frage, wann die Christkindlmärkte aufsperren können. Es bestehe die Gefahr, dass es sich für die Wirtschaftstreibenden nicht mehr auszahle, wenn zu spät geöffnet werde, gab der Stadtchef zu bedenken. Es werde sich zeigen, ob die Bundesregierung die Möglichkeit biete, dass die Geschäfte aufsperren dürfen.