Feuerwehrmitarbeiter errichten die Teststation in der Messe
APA/EXPA/Florian Schroetter
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Politik

Massentests: Aufbauarbeiten laufen

Die Wiener Massentests finden von 4. bis 13. Dezember täglich zehn Stunden lang statt. Damit sollen rund 140.000 Tests am Tag möglich sein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Sonntag berichtete.

Von 8 bis 18 Uhr können sich die Wienerinnen und Wiener ab Freitag an drei Standorten testen lassen. In der Messe Wien wird derzeit die Halle A zum Coronavirus-Testcenter umfunktioniert. Die Räumlichkeit erinnert nun an ein riesiges Großraumbüro, in dem Tisch- und Sesselgruppen in großem Abstand zueinander postiert wurden. Am Sonntagnachmittag wurden auch bereits die FFP2-Masken für das Personal und die zu testenden Personen geliefert.

Stadt rechnet mit 1,2 Millionen Tests

In Wien geht man davon aus, dass maximal 60 Prozent der Bevölkerung das Angebot in Anspruch nehmen. Dies würde bedeuten, dass 1,2 Mio. Menschen getestet werden. Entsprechend seien die Kapazitäten ausgerichtet worden, betonte Hacker. Dass nun zwei Tage weniger als angedacht zur Verfügung stehen, soll hier nicht zu Einschränkungen führen.

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Hacker informierte darüber, dass das elektronische Voranmeldesystem des Gesundheitsministeriums bis zum 2. Dezember zur Verfügung stehen soll. Auf der Plattform müssen sich die Interessenten eintragen. Eine derartige Aktion ohne Anmeldung durchzuführen sei „undenkbar“, zeigte sich der Ressortchef überzeugt: „Da kann vor der Tür nur Chaos herrschen.“ Die Warteschlangen sollen so klein wie möglich gehalten werden. Auch eine telefonische Anmeldung könnte es geben.

PCR-Tests sollen positive Antigentests bestätigen

In der Messe werden 176 Testlinien zur Verfügung stehen, in der Marxhalle 70 und in der Stadthalle 40. Die Antigentests werden vom Bundesheer abgenommen. Kommt es dabei zu einem positiven Test, wird unmittelbar darauf noch in der Halle von den Wiener Gesundheitsbehörden ein PCR-Test durchgeführt.

Hacker geht durchaus davon aus, dass es bei den Schnelltests eine größere Menge falsch positiver Tests geben werde. Darum werde auch die Möglichkeit geschaffen, die Resultate zu überprüfen. Hacker lobte heute den „konstruktiven Austausch“ etwa mit dem Bundesheer, dem Gesundheitsministerium sowie den beteiligten Rettungsorganisationen und der Feuerwehr.

Es hätten sich auch schon zahlreiche Freiwillige gemeldet, die dabei mitarbeiten wollten, berichtete der Stadtrat. Zu den Unstimmigkeiten im Vorfeld bezüglich des frühen Zeitpunkt des Wiener Tests meinte er „Schwamm drüber“. Dies könne später bei einer Manöverkritik besprochen werden.

Tausende Soldaten für Abwicklung

Der Stabschef von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Generalmajor Rudolf Striedinger, kündigte an, dass das Militär zur Abwicklung des Testgeschehens mehrere Tausend Soldaten aus ganz Österreich nach Wien schicken wird. Man sei in Wien intensiver im Einsatz als in anderen Bundesländern, da dort viel in den einzelnen Gemeinden organisiert werde.

„Das Bundesheer wird alles, was es zur Verfügung hat, zum Einsatz bringen“, beteuerte Striedinger. Man werde alles dazu beitragen, dass es einen reibungslosen Ablauf geben werde. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass man zunächst anders geplant habe – also mit einem Start mit Lehrertests am kommenden Wochenende. Als die Länder im Westen und auch Wien angekündigt hätten, früher beginnen zu wollen, habe man sich auf die neue Situation eingestellt.

Ablauf im Testzentrum

Gerald Schimpf, der Einsatzleiter des Krisenstabs im Gesundheitsministerium, zeigte sich zuversichtlich, dass das digitale Anmeldesystem ab 2. Dezember zur Verfügung stehen wird. Er skizzierte den konkreten Ablauf des Geschehens: Am Beginn müsse die Anmeldung im System erfolgen, wobei man persönlichen Daten eingeben müsse. Auch müsse eine Kontaktmöglichkeit hinterlegt werden.

Anschließend erfolgt die Terminbuchung. Zum gewünschten Zeitpunkt begibt man sich dann in eines der drei Testzentren. Dort werden die Ausweise geprüft und eine Nummer zugeteilt. Nach Abstrichentnahme heißt es kurz auf das Resultat warten. Ist das Ergebnis negativ, ist die Sache im Prinzip erledigt – auch wenn es sich nur um eine Momentaufnahme handle, wie Schimpf warnte. Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln seien trotzdem weiter einzuhalten.

Quarantänebescheid nach Antigentest

Ist das Ergebnis positiv, wird man zu einer der PCR-Teststraßen in der Halle weitergereicht. Dort wird nicht noch einmal ein Nasen-Rachenabstrich vorgenommen, sondern man darf gurgeln. Einen Quarantänebescheid hat man zu diesem Zeitpunkt dann aber bereits. Was bedeutet: Man muss nach dem zweiten Test sofort nach Hause fahren und dort auf das Ergebnis des PCR-Tests warten. Ist dieses ebenfalls positiv, wird der Bescheid bestätigt.

Für eine Personengruppe sind die Großtesteinrichtungen keinesfalls gedacht, wie Hacker betonte: Menschen mit Symptomen müssen weiterhin 1450 anrufen und sollen nicht an den Massentests teilnehmen.