Schulkinder beim Betreten einer Volksschule in Wien
APA/HERBERT NEUBAUER
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Bildung

Vier Maßnahmen für Pandemie-Schulbetrieb

Wann in Wien die Schule wieder in normaler Form abläuft, steht noch nicht fest. Die Stadt hat aber ein umfassendes Sicherheitspaket geschnürt, um allfälligen Unterricht in der Pandemie für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu gestalten.

Man sei in Wien bereit, die Schulen zu öffnen und hohe Sicherheitsstandards einhalten zu können. Dafür habe man vier wichtige Bereiche mit zum Teil neuen Maßnahmen zu einem großen Sicherheitspaket zusammengeschnürt, betonte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in einem Videostatement aus dem Homeoffice – er befindet sich als K1-Person in Selbstisolation.

Schutzausrüstung und Tests

Der erste Punkt betrifft Schutzausrüstung. Die Stadt stellt laut Wiederkehr 1,2 Millionen FFP2-Masken für das gesamte Schulpersonal bereit, also Lehrer, Schulwarte und anderes Personal. Eine dritte Tranche mit 400.000 Masken ist demnach bestellt. Desinfektionsmittel ist ebenfalls vorhanden, zudem werden Schulen für Gespräche mit Sprechschutzschilden ausgestattet.

Der zweite Punkt betrifft Tests. In Wien können sich alle Lehrerinnen und Lehrer freiwillig testen lassen. Als Zeitrahmen dafür gilt der Massentestzeitraum 4. bis 13. Dezember. Wiederkehr betonte die Freiwilligkeit, rief die Lehrer aber dazu auf, sich testen zu lassen. Außerdem erhalten die Schulen in den kommenden Tagen Kits für Gurgeltests, um autonom und selbst Tests durchführen zu können.

Schulkinder beim Betreten einer Volksschule in Wien
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Das Betreten von Schulen ist genau geregelt

Schulklassen und Unterrichtsbeginn

Wien richtet „fliegende Klassenzimmer“ ein, wie es Wiederkehr formulierte. Nicht nur einzelne Hotels stellen Seminarräume zur Verfügung, auch die Volkshochschulen bieten an 30 Standorten Räumlichkeiten an. Diese sind ideal für den Unterricht geeignet. Die Bedarfserhebung, wer zusätzlichen Raum benötige, müsse an den Schulen erfolgen. Das Bildungsressort könne nach Absprache unbürokratisch und rasch Schulraum vermitteln und so das Bedürfnis nach mehr Platz bestmöglich unterstützen.

Als vierten und letzten Punkt nannte Wiederkehr den Unterrichtsbeginn. Es sollten in der Pandemie nicht alle gleichzeitig in die Schule kommen. Um das zu vermeiden, werde die Bildungsdirektion den Schulen empfehlen, einen zeitversetzten Unterrichtsbeginn zu ermöglichen. So könne Unterricht in verschiedenen Klassen etwa im Zehn-Minuten-Rhythmus beginnen. So könne Gedränge in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in den Schulen rund um den Unterrichtsbeginn vermieden bzw. minimiert werden.

Schulen unter Zeitdruck

Wann in Wien die Schule wieder in normaler Form abläuft, steht noch nicht fest. Die Stadt hat aber ein umfassendes Sicherheitspaket geschnürt, um allfälligen Unterricht in der Pandemie für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu gestalten.

„Wien ist vorbereitet“

Wiederkehr sprach von einem Paket an Empfehlungen, das an die Schulen ausgesendet werden soll. Wien sei vorbereitet, den Unterricht so sicher wie möglich zu gestalten. Es bleibe nun nur noch offen, welche Empfehlungen der Bund zum Thema Schulen demnächst geben werde.

Laut Landessanitätsdirektion Wien und medizinischem Krisenstab sind in den vergangenen 24 Stunden 665 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Zudem stieg die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus um sechs auf 665.

Mobile Testteams für Schulen in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich bereiten sich die Behörden mit ähnlichen Maßnahmen wie in Wien auf einen Pandemiebetrieb in Schulen mit 7. Dezember vor. 800.000 FFP2-Masken für Lehrer sollen den Präsenzunterricht sicherer machen. Elf mobile Teams sollen Corona-Verdachtsfälle mithilfe von Antigen-Schnelltests binnen 30 Minuten abklären. Und es wird durch eine Gesetzesänderung die Möglichkeit geschaffen, auch schulfremde Gebäude für den Unterricht zu nützen – mehr dazu in CoV: Mobile Test-Teams für Schulen (ooe.ORF.at).