Teststationen in Stadthalle, Blick von oben
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Bisher 112 positive Fälle bei Massentests

In Wien sind am ersten Tag der Massentests bisher 112 Infektionen mit dem Coronavirus diagnostiziert worden. Insgesamt wurden 22.402 Menschen an den vier Standorten am Freitag getestet.

Das teilte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Abend in „Wien heute“ mit. Freie Plätze für Samstag soll es noch am Standort in der Messe Wien geben. Die Verantwortlichen ziehen am Freitagabend eine positive Bilanz. Hacker betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesheer, dem Samariterbund und der Wiener Gesundheitsbehörde „wunderbar funktioniert hat“. Aufgrund der Computerprobleme, die bereits beim Auftakt der Massentests in der Wiener Stadthalle aufgetreten sind, werden künftig alle Formulare in den nächsten Tagen nur noch analog erfasst, das teilte Hacker am Abend mit.

Somit wird man noch einige Tage ohne das System auskommen müssen, vermutete ein Sprecher aus dem Büro des Gesundheitstadtrates am Abend. Dies werde dazu führen, dass die Kapazität der Wiener Massentesteinrichtungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Um wie viel weniger Tests man durchführen könne, sei derzeit nicht genau zu sagen, hieß es.

Peter Hacker (SPÖ) im Interview mit Lukas Lattinger

Andrang nicht so hoch, wie erhofft

Allerdings, so wurde versichert, ist der Andrang in Wien derzeit nicht so hoch, dass davon auszugehen ist, dass man die ursprüngliche Kapazitätsgrenze erreicht hätte. Denn in Wien wurden die Tests so konzipiert, dass bis zu 60 Prozent der Stadtbevölkerung untersucht hätten werden können – also etwa 1,2 Mio. Menschen. Somit, so hofft man, wird die Einschränkung keine Auswirkung haben. Für die Massentests am Samstag seien momentan rund 19.000 Menschen angemeldet. Freie Plätze gäbe es noch am Standort in der Messe Wien.

Für 112 ging es weiter zum PCR-Test

Rund 24.000 Menschen haben sich am ersten Tag für die Tests in Wien angemeldet. 112 ist die Zahl jener Personen, die nach einem positivem Ergebnis beim Schnelltest anschließend noch in den Testcentern einen von den Wiener Gesundheitsbehörden durchgeführten PCR-Test gemacht haben. Konkret waren es 54 in der Messe, 36 in der Marx-Halle und 22 in der Stadthalle. Laut Rathaus dürften bisher somit nicht ganz 0,5 Prozent der Untersuchungen ein positives Testergebnis gebracht haben.

Eine positive Bilanz nach dem Start der Massentests in Österreich hat am Freitagabend auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gezogen. Hohe Beteiligung hätten den Beginn geprägt. Der Ressortchef ortete per Aussendung „viele positive Reaktionen betroffener BürgerInnen wegen ausgezeichneter Organisation und Umsetzung“ der Tests in Vorarlberg, Tirol und Wien. Zu den teilweisen IT-Problemen sagte er: „Ich erwarte mir vom verantwortlichen IT-Unternehmen eine rasche Lösung.“ Auch die getesteten Personen selbst, die zum Teil in der Kälte Schlange gestanden sind, zogen trotzdem eine positive Bilanz.

Die Test-Personen zeigten am Freitag gute Nerven – das Sicherheitskonzept passe, die Wartezeit war relativ kurz und die Organisation, trotz Computerproblemen, gut.

IT-System in Stadthalle fiel aus

Die IT hatte zum Auftakt der Massentests am Freitag für Probleme gesorgt: In der Stadthalle fiel das elektronische System des Bundes aus. An den drei Standorten bildeten sich zum Teil beträchtliche Warteschlangen. Personen, die mit ihrem Anmeldecode zum Test kamen, wurden mit Papierformularen registriert.

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Einige Menschen in großer Halle
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Massentest in Halle
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Corona-Schnelltest
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Menschen vor Eingang in messe Wien, zahlreiche Wegweiser
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Polizisten und Menschen in Halle
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Einige Menschen in großer Halle
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Frau wird von Mann in Schutzanzug getestet
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Frau mit Maske an Testtisch
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Ordnerin gibt Masken aus
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Menschenschlangen, Ordner, Absperrgitter
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Warteschlange vor der Teststation Messe Wien
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Warteschlange vor der Teststation Messe Wien
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Warteschlange
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Warteschlange vor der Teststation Marx Halle
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Warteschlange vor der Teststation Marx Halle
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Warteschlange vor der Messe Wien
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Schlange vor Messe Wien
Warteschlange vor der Teststation Marx Halle
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Teststation in Stadthalle
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Teststationen in Stadthalle, Blick von oben
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Teststation in Stadthalle
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Warteschlange vor Teststation vor der Stadthalle
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Warteschlange vor Teststation vor der Stadthalle
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Warteschlange vor Teststation vor der Stadthalle
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Warteschlange vor Teststation vor der Stadthalle
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Mann in Schutzkleidung nimmt Abstrich
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Ein Tester bei der Abnahme eines Abstriches aus der Nase
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Mann in Schutzkleidung nimmt Abstrich
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Die Mitarbeiter einer Teststation
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Mitarbeiter einer Teststation sitzen an Tischen
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Ein Tester bei der Abnahme eines Abstriches aus der Nase
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Blick von oben auf die aufgebauten Teststationen
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Aufgebaute Teststationen in der Stadthalle
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Die Daten werden später ins IT-System nachgetragen und das Papier vernichtet, hieß es aus dem Bundesheer. An der Abwicklung oder Dauer der Untersuchungen ändere sich nichts, wurde versichert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden ihre Ergebnisse trotzdem sofort erhalten. „Wir halten die geplanten Zeiten ein“, zog der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner Freitagmittag erste Bilanz.

Damit setzt sich die Pannenserie des IT-Systems des Bundes fort. Zuvor waren durch ein Datenleck persönliche Daten von 800 Personen an Dritte weitergeleitet worden. In Wien sei das Bundesheer von Beginn an für mögliche IT-Pannen vorbereitet gewesen, hieß es. Daher konnte es trotz des Systemausfalls die Tests abnehmen. Die IT-Systeme der Stadt, die für die allenfalls nötig werdenden PCR-Gurgeltests zum Einsatz kommen, funktionieren, hieß es von der Stadt.

Auch aus anderen Bundesländern wurden am Freitagvormittag Probleme gemeldet. Linz kündigte an, aus dem System auszusteigen. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sprach angesichts der Pannen von „keiner überraschenden Entwicklung“: „Wie so oft wird vom Bund viel angekündigt, nichts funktioniert.“ – mehr dazu in ooe.ORF.at (ooe.ORF.at; 4.12.2020).

Zulauf in Stadthalle „enorm“

Besonders die Teststation Stadthalle erfreue sich großer Beliebtheit, „dort ist der Zulauf enorm“, so der Wiener Militärkommandant Wagner. Seit Freitagfrüh bis zum 13. Dezember können sich Wienerinnen und Wiener an drei Standorten auf Covid-19 testen lassen. Die Testzentren sind neben der Stadthalle in der Messe Wien und der Marx-Halle eingerichtet. Der Betrieb findet täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt. Insgesamt wurden 286 Testlinien für Schnelltests und 20 für PCR-Tests installiert. Die Kapazität an den drei Standorten sind insgesamt für bis zu 150.000 Testungen pro Tag bzw. für insgesamt mehr als 1 Mio. Menschen ausgelegt.

Die Anmeldung zu den Tests geht zentral über eine Homepage des Gesundheitsministeriums, und zwar über Österreich testet. Dort müssen Name, Adresse, Sozialversicherungsnummer und auch eine Kontaktmöglichkeit angegeben werden. Ohne Anmeldung gibt es keinen Test. Wer keine Möglichkeit hat, sich online anzumelden, kann sich auch durch eine Vertrauensperson online anmelden lassen.

Infos in 17 Sprachen

01/715 10 51 – 263

Das Integrationsministerium und der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) starteten eine Infooffensive für Menschen mit Migrationshintergrund. In 17 Sprachen wird über eine Hotline, rund 50.000 E-Mails oder Direkt-SMS sowie über Zusammenarbeit mit Multiplikatoren aus den Communitys informiert, teilte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) mit.

Gäste erhalten beim Eintritt eine FFP2-Maske

In der Stadthalle wurde ein Einbahnsystem mit verschiedenen Aus- und Eingängen errichtet. Die Gäste erhalten beim Eintritt eine FFP2-Maske. Mit dieser dürfen sie sich dann in die „heiße Zone“ im Inneren der Stadthalle begeben. Im Zentrum der großen Halle D, also dort, wo sich bei großen Konzerten der Stehplatzbereich befindet, wurden einzelne Bereiche mit Heeresplanen abgetrennt.

In den jeweiligen Boxen sitzen an einzelnen Tischen Menschen in weißen oder blauen Ganzkörperschutzanzügen. Die eintreffenden Probanden begeben sich von einer Station zur anderen, um ihre Daten abzugeben, sich auf Anordnung zu schnäuzen, den Testabstrich über sich ergehen zu lassen, zu warten und das Testergebnis zu erfahren.

Anmeldung zu CoV-Massentest

Das Testergebnis kann man sich entweder per Mail oder per SMS schicken lassen. Ist dieses negativ, ist die Sache erledigt. Ist der Antigen-Schnelltest positiv, muss man sich zur PCR-Teststation begeben. Dieser Bereich wird nicht vom Bundesheer, sondern von der Wiener Gesundheitsbehörde betreut.

Dreizehn Todesfälle in Wien

Von Donnerstag auf Freitg gab es in Wien 614 Neuinfektionen. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Todesopfer stieg weiter deutlich an. Seit Donnerstag wurden 13 Todesfälle verzeichnet. Fünf Männer und acht Frauen sind gestorben. Der jüngste Betroffene war erst 31 Jahre alt. Er litt an Vorerkrankungen, wie der Krisenstab am Freitag mitteilte.

Insgesamt sind aktuell in Wien 62.015 positive Testungen bestätigt. Das ist ein Anstieg von 614 binnen 24 Stunden. 52.590 Personen sind bereits wieder genesen, aktuell erkrankt sind somit 8.811 Menschen.