KälteApp des Fonds Soziales Wien
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Kälte-App soll Obdachlosen helfen

Der Winter hat Einzug in der Stadt gehalten. Die härteste Zeit für Obdachlose ist damit angebrochen. Um für diese Menschen Unterstützung anzufordern, gibt es auch dieses Jahr eine eigene Kälte-App der Stadt Wien.

Wenn bei einem Spaziergang ein obdachloser Mensch entdeckt wird, kann mit der am Smartphone installierten kostenlosen Kälte-App gleich Hilfe angefordert werden. Straßensozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter suchen dann die Betroffenen auf, teilen Schlafsäcke aus oder vermitteln in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe.

Die Kälte-App ist vergangenes Jahr erstmals zum Einsatz gekommen, über 7.600 Mal wurde sie seither heruntergeladen und allein über die App sind knapp 1.000 Meldungen eingegangen. Die App ist eine Ergänzung zum Kältetelefon und dem damit einhergehenden Winterpaket der Stadt. Ende Oktober ist das Winterpaket mit rund 900 zusätzlichen Plätzen für Obdachlose angelaufen. Der Fonds Soziales Wien finanziert während des Jahres rund 6.800 Wohn- und Betreuungsplätze. 88 Millionen Euro nimmt die Stadt jährlich dafür in die Hand.

Bei klirrender Kälte schlafen Obdachlose zusammen mit ihren Hunden unter einer U-Bahnbrücke
dpa/dpaweb
Wenn Obdachlose Hilfe brauchen, können über die Kälte-App Straßensozialarbeiter verständigt werden

„Jede Meldung hilft“

„In Wien soll niemand während der kalten Jahreszeit auf der Straße übernachten müssen. Mit der kostenlosen Kälte-App können die Wienerinnen und Wiener einfach und rasch Unterstützung anfordern, wenn sie obdachlose Menschen auf der Straße sehen. Die digitale Lösung war ein logischer Schritt. Denn wir wissen ja, dass viele Menschen heute lieber über WhatsApp und Co. kommunizieren als zum Telefonhörer zu greifen. Jede Meldung hilft, dass die Straßensozialarbeit noch zielgerichteter unterstützen kann“, erklärt Sozialstadtrat Peter Hacker.

In Notfällen 144 anrufen

Die Kälte-App ist in Apples App Store sowie im Google Play Store zum kostenlosen Download verfügbar. In Notfällen gilt es aber weiterhin die Rettung unter 144 zu verständigen. Das geht auch mittels Button in der Kälte-App. "Laden Sie sich die Kälte-App herunter, halten Sie die Augen während Spaziergängen an der frischen Luft auch in Zeiten des Lockdowns offen und geben Sie eine Meldung ab, wenn Menschen Unterstützung benötigen“, appelliert Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien (FSW).

Aufgrund der CoV-Pandemie bietet es allen von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen nicht nur eine warme Übernachtungsmöglichkeit, sondern auch die Möglichkeit zum Tagesaufenthalt in den Notquartieren – koordiniert vom FSW und umgesetzt mit den Partnerorganisationen in der Wiener Wohnungslosenhilfe.