Bisher war das nicht möglich. Die neue Zugangsregelung gilt ab Sonntag für den Teststandort Messe Wien, der relativ gering ausgelastet ist, kündigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Samstagabend an.
„Ab morgen kann jeder, der angemeldet ist, seine Angehörigen in die Messehalle mitnehmen. Auch wenn die Anmeldung in einer anderen Halle war“, erklärte Hacker. In der Messe Wien könne man dann gemeinsam mit seinen Angehörigen – etwa Lebenspartnern, Eltern, Kindern oder Schwiegereltern – die Tests durchführen. Wer in die Messe kommt, solle sich für die Halle C anmelden, die Halle A sei besser gebucht, hieß es.
Wenig Andrang bei Massentests am Samstag
Am Samstag hat sich der Andrang bei den Massentests in Grenzen gehalten.
Bisher war es notwendig, dass sich jeder, der an den Massentests teilnehmen wollte, über eine Online-Anmeldeplattform einen eigenen Termin für einen der drei zur Verfügung stehenden Standorte Stadthalle, Messe Wien oder Marx-Halle fixieren musste.
21.329 Antigen- und 113 PCR-Tests
21.329 Tests wurden am Samstag an den drei Standorten insgesamt gemacht. 113 Menschen mussten mittels PCR-Test nachgetestet werden: 56 hatten einen positiven Antigentest, beim Rest hatte der der Nasenabstrich aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert.
Die Kapazität an den drei Standorten ist insgesamt für bis zu 150.000 Testungen pro Tag bzw. für insgesamt mehr als eine Mio. Menschen ausgelegt. Diese wurde bisher bei weitem nicht erreicht. An beiden Tagen hatten sich laut Stadt rund 24.000 Personen für Termine angemeldet gehabt.
Stadthalle besonders beliebt
Die Auslastung an den Standorten ist dabei durchaus unterschiedlich. Besonders beliebt ist die Stadthalle, in der es am Samstag keine freien Zeitslots mehr gab und die laut Hacker auch am Sonntag ausgebucht sein wird. Ganz anders die Situation in der Messe Wien, wo die Auslastung am Samstag bei unter zehn Prozent lag. „Daher trauen wir uns das zu und wenn dann ein paar von den Angemeldeten in der Stadthalle nicht erscheinen, macht es auch nichts. Dann haben sie dort ein bisschen weniger zu tun“, so Hacker.
Was die Beteiligung der Bevölkerung betrifft, gab es am Samstag auch in den anderen Bundesländern noch Luft nach oben – mehr dazu in Neuerliche Aufrufe zu laufenden Massentests (news.ORF.at; 5.12.2020).
Hacker: „Ich habe mir sowieso sehr wenig erwartet“
Was die freien Kapazitäten anbelangt, so gab Hacker zu, dass er nicht mit einem Ansturm auf die Massentests gerechnet hat: „Ich habe mir sowieso sehr wenig erwartet.“ Grund dafür sieht er in der bereits sehr hohen Testdichte in der Stadt – allein im November seien 200.000 Testungen durchgeführt worden.
„Aber ich gebe zu, dass 25.000 an einem Tag noch weniger ist als ich eigentlich erwartet habe.“ Hacker möchte die Bevölkerung ermutigen und aufmuntern, zum Massentest zu gehen: „Um sich selbst einfach diese Momentaufnahme zu ermöglichen.“
0,16 Prozent Positivrate
Die Massentests starteten am Freitag. Rund 24.000 Menschen meldeten sich am ersten Tag für die Tests an. 112 Personen machten nach einem positivem Ergebnis beim Schnelltest anschließend noch in den Testcentern einen von den Gesundheitsbehörden durchgeführten PCR-Test. Hacker gab am Samstag auch die Ergebnisse der im Zuge der Massentests durchgeführten PCR-Tests vom ersten Tag bekannt: Die Positivrate lag aktuell bei 0,16 Prozent. Hacker dazu: „Wir sind extrem weit unten, wir sind bei 0,16 Prozent Positivrate. Das ist doch besonders bemerkenswert bei 24.000 Tests.“
Auch die IT-Probleme dürften wieder im Griff sein. Denn für das vom Bundesheer in den drei Teststraßen verwendete IT-Erfassungssystem begann Tag eins mit einem Ausfall und es musste auf Papierbetrieb umgestellt werden. Laut dem Sprecher des Bundesheeres funktionierte die Software am Samstag wieder, wenn auch „mit kleinen Problemen“. Es werde aber davon ausgegangen, dass sie in den nächsten Tagen wieder 100-prozentig funktionieren werde.
„Funktioniert wirklich vorbildlich“
Lob gab es von Hacker am Samstag zum bisherigen Ablauf der Massentests. „Ich bin wirklich sehr zufrieden, vor allem was auch vor Ort passiert. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Organisationen funktioniert wirklich vorbildlich.“ Die Kompetenz und der Ablauf der Testungen ist in Wien auf verschiedene Institutionen aufgeteilt – angefangen vom Bundesheer über den Samariterbund bis hin zu den Gesundheitsbehörden. Die Massentests in Wien laufen bis 13. Dezember.
In Wien wurden unterdessen am Samstag 569 Coronavirus-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den veröffentlichten Daten des medizinischen Krisenstabes der Stadt hervor. Weiters gab es in den vergangenen 24 Stunden sechs Todesfälle zu beklagen. Von der Erkrankung betroffen sind im Moment 8.414 Menschen. Wieder gesund sind 53.514 Personen.