Riccardo Muti beim Neujahrskonzert 2018
APA/Hans Punz
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Kultur

Neujahrskonzert ohne Publikum „seltsam“

Am 1. Jänner wird Stardirigent Riccardo Muti die Wiener Philharmoniker durch das traditionelle Neujahrskonzert führen – coronavirusbedingt ohne Publikum. Für den Maestro ist das „ohne Publikum eine seltsame Angelegenheit“.

Im Interview mit „News“ zeigt sich der 79-jährige Italiener durchaus irritiert: „Ohne Publikum ist das eine seltsame Angelegenheit, das macht unsere Arbeit sinnlos, denn die machen wir für andere und nicht für uns selbst.“

Die Arbeit mit der Musik sei nun mal kein Beruf, sondern eine kulturelle und spirituelle Mission. „Wahrscheinlich müssen wir uns vor Augen halten, dass wir für die ganze Welt spielen, der wir Freude und Hoffnung bringen“, so der Maestro, der das Neujahrskonzert bereits zum sechsten Mal dirigieren wird.

Muti hofft auf eine kleine Zuschauermenge

Und ganz hat Muti die Hoffnung auf physisch vorhandene Zuschauer im Goldenen Saal des Musikvereins auch noch nicht aufgegeben: „Vielleicht, wenn sich die Lage bessert, können wir doch noch ein kleines Publikum in den Saal lassen. Das wäre ein gutes Signal für die Welt.“

Im gegenteiligen Fall könne es hingegen sogar sein, dass man noch das Programm adaptiere: „Man hat auch schon darüber diskutiert, den Radetzky-Marsch ganz zu streichen und mit dem Donauwalzer aufzuhören. Aber das wäre ein sehr melancholischer Schluss. Man wird sehen, fixiert haben wir noch nichts.“