Display  „Stopp Corona“-App
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Chronik

CoV-App: Bisher knapp 8.800 Meldungen

Die vom Roten Kreuz ins Leben gerufene „Stopp Corona“-App soll mithelfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 8.790 Personen haben sich bis jetzt über die App gemeldet und so andere gewarnt. Das Rote Kreuz hofft weiter auf mehr Downloads.

1,313 Millionen Mal ist die APP bis jetzt heruntergeladen worden. Anfang Oktober hatten die App laut Rotem Kreuz „etwas mehr als eine Million“ Nutzerinnen und Nutzer installiert. Die Downloads sind damit in der zweiten Welle gestiegen, bei weitem aber nicht in dem Ausmaß wie die Infektionszahlen.

Rotes-Kreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik wünscht sich mehr Nutzerinnen und Nutzer, denn die volle Möglichkeit der App im Rahmen der Pandemiebekämpfung sei noch nicht ausgeschöpft. „Wissenschaftler haben berechnet, dass zwei User dieser App im Pandemieverlauf eine Neuinfektion verhindern können. Deshalb: je mehr User, desto besser“, sagte Foitik gegenüber Radio Wien.

4.718 positiv getestete Menschen warnten über App

Doch davon ist man noch weit entfernt: Denn bisher haben 4.718 positiv getestete Menschen ihre Kontakte über die App gewarnt. Bei den Verdachtsfällen haben weitere 4.072 mit Hilfe der App die Kontaktpersonen informiert. Bei ersterem gibt es eine rote Meldung über die App, bei zweiteren kommt eine gelbe Benachrichtigung. Anfang Oktober gab es 335 Meldungen von Infizierten und 1.476 von Verdachtsfällen – mehr dazu in CoV-App: 335 Meldungen von Infizierten.

Foitik ist mit den aktuellen Zahlen grundsätzlich zufrieden. Denn jeder einzelne Fall trage dazu bei, die Pandemie zu bremsen. Aber: „Ich werde immer unzufrieden sein, so lange nicht alle Menschen, die das können, diese App nutzen. Und so lange nicht jede Infektion, die über die App meldbar ist, auch gemeldet wird“, sagte Foitik.

Foitik: Nutzungsverhalten der App im EU-Schnitt

Laut Foitik liegt das Nutzungsverhalten der App im EU-Schnitt. „In vielen anderen Ländern, die eine ähnliche App entwickelt haben, ist die Rate der Installationen auch nicht höher als in Österreich, im Vergleich zur Bevölkerung“, sagte Foitik.

Im November wurde die App in den Coronavirus-Spots der Bundesregierung wieder erwähnt und beworben. Aber woran liegt es, dass sie nicht häufiger heruntergeladen wurde? „Das für diese App – anders als in Deutschland – kaum oder keine Werbung gemacht wird, dass sozusagen über Social Media sehr wenig werblicher Druck aufgebaut wird, das führt dazu, dass die App weniger Menschen nutzen“, sagte Foitik.

Einen Art Imageschaden hatte die App genommen, als Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) im April in einem Interview plädiert hatte, die App verpflichtend zu machen. Kurz darauf ruderte er – nach schwerer Kritik – zurück und sprach sich doch für eine freiwillige Lösung aus.