Wolfgang Hesoun im September 2020
APA/Harald Schneider
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Wirtschaft

Hesoun ist Aufsichtsratschef der Casinos

Die Casinos Austria AG hat in der am Mittwoch stattgefundenen Hauptversammlung und Aufsichtsratssitzung einen neuen Aufsichtsrat gekürt. Neuer Aufsichtsratspräsident ist Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun.

Ebenfalls neu in den Aufsichtsrat bestellt wurden die ÖBAG-Direktorin und frühere PwC-CEO Christine Catasta sowie die Compliance- und Spielerschutzexpertin Erika Stark-Rittenauer. Gerhild Hofer und Thomas Polzer scheiden aus dem Gremium aus, teilten die Casinos Mittwochabend in einer Aussendung mit. Alleiniger Vizepräsident ist nun Sazka-Group-CEO Robert Chvatal, der seit dem Ausscheiden von Walter Rothensteiner den Vorsitz führte.

„Neues Kapitel“ nach „herausfordernder Zeit“

„Die aktuellen Personalentscheidungen zeigen, dass nach einer herausfordernden Zeit nun ein neues Kapitel für die Gesellschaft beginnt, in dem Vorstand, Mitarbeiter, Aufsichtsrat und Eigentümer gemeinsam an einer positiven Zukunft für das Unternehmen arbeiten“, so ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid.

Grundlage für die personelle Neuaufstellung im Aufsichtsrat sei der jüngst von der EU-Wettbewerbskommission genehmigte Syndikatsvertrag zwischen dem Mehrheitseigentümer Sazka und der staatlichen Beteiligungsgesellschaft ÖBAG. Dieser regle einvernehmlich die strategische Weiterentwicklung und Ausrichtung der Unternehmensgruppe.

500 Vollzeitstellen werden gestrichen

Thema war am Mittwoch auch ein Restrukturierungsprogramm, mit dem ein Personalabbau von rund 500 Vollzeitstellen verbunden ist. Das Programm mit dem Titel „ReFIT“ sei größtenteils auch bereits umgesetzt, hieß es in der Unternehmensaussendung. Durch diese weitgehenden Maßnahmen werden nachhaltig 50 Millionen Euro eingespart und der Mitarbeiterstand um rund 500 Vollzeitäquivalente über die gesamte Gruppe hinweg reduziert.

Fast der gesamte Personalabbau sei auf Basis von einvernehmlichen Trennungen und entsprechenden Sozialplänen, neuen Kollektivverträgen und Betriebsvereinbarungen durchgeführt worden. Für die Gestaltung dieser Personalpakete sei ein hoher zweistelliger Millionenbetrag aufgewandt worden. Intern gebe es weitreichende Umstrukturierungen für effizientere Abläufe. Damit sei die Grundlage für eine langfristige Absicherung der Unternehmensgruppe geschaffen.

Spielerschutz soll ausgebaut werden

„Insbesondere werden die beiden Haupteigentümer einen substanziellen Beitrag zur Stärkung des Vertriebs und dem Aufbau neuer Onlineangebote leisten und den dringend notwendigen Kampf gegen die Illegalität vorantreiben“, kommentierte Sazka-CEO Chvatal die neue Zusammenarbeit auf Eigentümerebene.

Zum Thema Spielerschutz meinte ÖBAG-Vorstand Schmid, dass die Casinos und Lotterien hier eine große gesellschaftliche Verantwortung tragen würden. Der ÖBAG sei es „ein besonderes Anliegen, dass unsere Beteiligungen ihre Vorreiterrolle in Europa im Bereich Spielerschutz weiter ausbauen“. Mit Stark-Rittenauer könne man im Aufsichtsrat dazu einen wertvollen Input liefern, so Schmid. Die Anwältin ist Senior Expert Compliance in der ÖBB-Holding.