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ORF/Marcel Lehmann
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Coronavirus

Forscher: „Ähnlicher Effekt wie letzter Lockdown“

Martin Bicher, Simulationsforscher an der TU Wien, hat sich heute zur weiteren Entwicklung der CoV-Pandemie und den Aussichten bis zum Herbst geäußert. Der neue Lockdown werde voraussichtlich einen „ähnlichen Effekt wie der letzte Lockdown“ haben, so der Experte.

„Es deutet viel daraufhin, dass der Lockdown jetzt einen ähnlichen Effekt wie der Lockdown vor einem Monat haben wird. Wir kommen ungefähr in dieselbe Ausgangssituation hin. Wir haben maximal leicht steigende, leicht fallende oder stagnierende Fallzahlen“, sagte der Simulationsforscher aus dem Team von Niki Popper Montagfrüh im Ö1-Morgenjournal. Beim letzten Lockdown seien die die Fallzahlen auf rund ein Drittel gesenkt worden. Bicher erwartet daher, dass der neue Lockdown die Fallzahlen ebenfalls auf ein Drittel des aktuellen Niveaus senken werde.

„Es gibt Saisonalität des Virus“

Im Oktober habe es bei bei 1.000 bzw. 1.500 Neuinfektionen pro Tag einen „starken Knick nach oben“ gegeben, vor allem weil das Contact Tracing nicht mehr funktioniert habe. Zumindest unter diese Marke müsse man wieder kommen.

Am 14. Oktober lag die Zahl der Neuinfektionen bei 1.500. Am 14. November waren es dann rund 7.500 neue Fälle. Ein Monat später, am 14. Dezember, war Österreich bei 2.500 Neuinfektionen. Wieso die Zahlen im Frühjahr schneller zurückgingen, erklärte Bicher folgendermaßen: „Es gibt offenbar eine Saisonalität des Virus und die half uns im Frühjahr ganz gut.“ Bei tiefen Temperaturen müsse man mehr tun.

Was geht sich bis Herbst aus?

Würde man nichts unternehmen, würden die Zahlen steigen, das würde das Gesundheitssystem nicht verkraften, so Bicher. Er stellte zudem klar, dass möglichst viele an den Massentests mitmachen sollten, „sonst ist das ganze sinnlos“. Auf die Frage, ab wann die Impfungen das Gefahrenpotenzial überlasteter Intensivstationen beeinflussen können, sagte Bilcher, wenn die 2,5 Mio. verfügbaren Impfdosen an die besonders vulnerablen Zielgruppen verimpft werden, könne das Risiko für die Intensivstationen um mindestens 40 Prozent reduziert werden.

Das klinge nach nicht viel, sei aber ein guter Anfang. Die Saisonalitiät des Virus helfe zudem im Sommer, man erhalte einen Puffer. Die Frage sei daher nicht, was sich bis April, Mai, sondern was sich bis September, Oktober ausginge. Man müsse daher schauen, dass man bis zum Herbst möglichst viel verimpft habe, um dann gegenbfalls wieder in Richtung Normalität gehen zu könen.

244 Neuinfektionen, 13 Todesfälle

In Wien kamen unterdessen von Sonntag auf Montag 244 CoV-Neuinfektionen dazu. Damit lag der Tageswert so niedrig wie schon lange nicht mehr. Insgesamt wurden bis dato 69.511 positive Testergebnisse eingemeldet, teilte der medizinische Krisenstab der Stadt am Vormittag mit. 13 Personen starben in den vergangenen 24 Stunden an oder mit dem Virus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich dadurch auf 974.

Derzeit sind in Wien 5.461 erkrankt. 63.076 Menschen gelten als genesen. Am Sonntag übersprang Wien zudem die Millionengrenze, was die Tests anbelangt. Mit zuletzt 9.047 durchgeführten Viruschecks liegt die Stadt nun bei 1.007.585 Testungen.