Coronavirus

Firma will mit Grippe-Covid-Kombitest punkten

Mit einem bereits zertifizierten PCR-Test, mit dem im Rahmen nur einer Probenentnahme der Nachweis von Covid-19 sowie von Influenza A und B gelingt, will das Wiener Life-Science-Unternehmen ingenetix punkten.

Das könnte in der traditionellen Grippezeit vielen Menschen wichtigen Aufschluss über ihren Erkrankungsstatus bringen, zeigte sich Unternehmensgründerin Irina Korschineck am Montag überzeugt. Zuletzt hatte das französische Diagnostikunternehmen Biomerieux auf einen zertifizierten Test für die schnelle gemeinsame Diagnose von Covid-19, Grippe und zweier weiterer Viruserkrankungen hingewiesen.

Das 2003 gegründete Wiener Unternehmen ingenetix hatte wiederum erst kürzlich mit Expertinnen und Experten der Wiener Klinik Donaustadt einen sogenannten LAMP-Test zum raschen Nachweis des Erbguts des SARS-CoV-2-Erregers zur Marktreife gebracht und europaweit als „In-vitro Diagnostikum“ (IVD) CE-zertifiziert.

„Beides umgemodelt und kombiniert“

Seit März habe man am Firmenstandort in der Bundeshauptstadt rund 1,4 Mio. PCR-Tests hergestellt. Die Nachweisverfahren für Influenza A und B entwickelte das Unternehmen schon vor Jahren, erklärte Korschineck: „Wir haben beides jetzt umgemodelt und kombiniert, dadurch konnten wir relativ schnell sein.“ Vor wenigen Wochen folgte die technische und klinische Validierung. Dass in der Kombination von drei Nachweisen pro Test die Genauigkeit nicht leidet, habe man genau überprüft. Da es sich um ein PCR-Verfahren handelt, brauche die Auswertung um die 24 Stunden.

Obwohl aufgrund der Distanzierungsmaßnahmen heuer in unseren Breiten mit einer weniger ausgeprägten Grippewelle zu rechnen sei, werde es viel Unbehagen bei potenziell Betroffenen geben, „weil die beiden Krankheiten am Anfang sehr ähnliche Erkrankungsbilder zeigen“. Es bleibe bei vielen Menschen auch eine Restunsicherheit nach einem negativen CoV-Test zurück, „das sollte man nicht außer Acht lassen“, sagte Korschineck.

Engpässe bei Tieftemperaturlagerung befürchtet

In Krankenhäusern könne das Verfahren wichtige Dienste leisten, wenn es etwa um das Trennen von Covid-19-Patientinnen und -Patienten und Influenzaerkrankten geht. Aber auch in niedergelassenen Labors kann der Test, der auch in Wien produziert wird, angeboten werden. Vor allem im Jänner, wenn auch die ersten CoV-Impfstoffe in Österreich zur Anwendung kommen, werde es für regionale Lösungen nochmals interessanter.

Da sowohl Impfstoffe als auch viele Schnelltests bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden müssen, könne es insgesamt zu Engpässen bei der Tieftemperaturlagerung auf Trockeneis kommen. Korschineck: „Wenn wir in Europa kaum mehr Trockeneis haben, kann man keine langen Transportwege mehr mit einberechnen. Es ist also ganz wichtig, dass es lokale Produktionsstätten gibt, die Krankenhäuser und Labors versorgen können.“