Chronik

Letzter AUA-Jet aus London ausgebucht

Der letzte Flug der Austrian Airlines aus Großbritannien ist bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Die Maschine ist der vorerst letzte AUA-Flug vor Inkrafttreten des Landeverbots der Bundesregierung mit Mitternacht.

Die 138 Passagiere des Airbus A319 dürfen zwar gemäß den österreichischen Regelungen einreisen, müssen sich aber in Quarantäne begeben. „Heute werden noch drei Flugzeuge aus Großbritannien in Wien landen“, sagte Flughafen-Pressesprecher Peter Kleemann am Montag. Neben der AUA waren auch von Ryanair und easyJet zwei Flugzeuge um die Mittagszeit im Anflug auf Wien.

Letzter AUA-Jet aus London ausgebucht

Der letzte Flug der AUA aus Großbritannien ist bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Die Maschine ist der vorerst letzte AUA-Flug vor Inkrafttreten des Landeverbots der Bundesregierung mit Mitternacht.

Ein späterer Flug von British Airways am Nachmittag dürfte ein reiner Rückholflug ohne ankommende Passagiere sein, hieß es vom Wiener Airport. Der Abendflug von Wizz Air wurde bereits gestrichen, ebenso wie alle weiteren für Montag geplanten Verbindungen.

Kostenloser Test nach Ankunft

Alle aus dem Vereinigten Königreich ankommenden Passagiere werden bei der Einreise am Flughafen Wien-Schwechat zum CoV-Test direkt auf dem Airport aufgefordert. Dieser ist für den Betroffenen kostenlos. Außerdem müssen alle ankommenden Reisenden eine zehntägige Quarantäne antreten, ein Freitesten ist erst nach fünf Tagen möglich, erläuterte der Flughafen-Sprecher das Prozedere.

Ab Montag, 24.00 Uhr, gilt ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien, vorerst bis zum 1. Jänner 2021. Wie AUA-Sprecher Leonhard Steinmann sagte, werde die AUA in diesem Zeitraum keine regulären Passagierflüge von London nach Wien durchführen. Eventuell finde am Dienstag aber noch ein Flug nach London statt, retour würde dieser aber ohne Passagere stattfinden. Die AUA war in den letzten Tagen bis zu zweimal täglich zwischen Wien und London geflogen.

Minister Nehammer mit Maske und Schallenberg vor Mikrofonen am Flughafen
APA/Robert Jaeger
Innenminister Nehammer und Außenminister Schallenberg gaben am Montag auf dem Flughafen eine Pressekonferenz

Schallenberg: Vorerst keine weiteren Flugverbote

Nach der Entdeckung der neuen Coronavirus-Variante in Großbritannien und anderen Ländern plant die Regierung vorerst keine weiteren Landeverbote oder Grenzschließungen. Gegenüber Großbritannien sei das Landeverbot „als Vorsichtsmaßnahme“ verhängt worden, bis die Mutation im Detail wissenschaftlich untersucht worden sei, erklärte ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg am Montag bei einer Pressekonferenz auf dem Flughafen.

Die Information, dass die neue Variante des Virus leichter übertragbar sei, müsse von Wissenschaftlern verifiziert werden, die gute Nachricht sei jedoch, „dass die Mutation offenbar keine Effekt auf unser Impfpolitik hat“, so der Außenminister. Gegenüber anderen Ländern gebe es bereits „extrem strenge Maßnahmen“, sagte Schallenberg. Jeder Einreisende müsse verpflichtend in Quarantäne und könne sich frühestens nach fünf Tagen freitesten.

„Ankommende genau kontrolliert“

Auch die Einreisenden aus Großbritannien, die am Montag noch ankommen, bevor um Mitternacht das Landeverbot in Kraft tritt, würden genau kontrolliert, sagte Schallenberg. Seit 19. Dezember müssten auch alle Einreisende aus Großbritannien nach der Einreise für mindestens fünf Tage in Quarantäne.

Die britische Regierung begründete einen verschärften Lockdown in England über die Weihnachtszeit mit der Entdeckung der Virusmutation. Ihren Angaben zufolge ist die Mutation um 70 Prozent ansteckender als die Ursprungsvariante. Die neue Virusvariante wurde auch bereits in weiteren Ländern nachgewiesen, darunter Italien, Belgien, die Niederlande und Dänemark.

Passagiere in Deutschland hängen fest

In Deutschland, wo die Einreise aus Großbritannien einen Tag früher, in der Nacht auf Montag gestoppt wurde, hingen 77 Passagiere fest, die am Sonntag aus Großbritannien gelandet sind, wie die deutsche Bundespolizei mitteilte. Die mehrheitlich polnischen Fluggäste konnten bei der Einreise in Berlin keinen negativen Test vorweisen und warten nun im Transitbereich auf einen CoV-Test.

Die Personen hätten die Nacht auf Feldbetten verbracht und würden versorgt, so eine Sprecherin der Bundespolizei in Berlin. Andere Passagiere mit deutscher Staatsbürgerschaft, einem Wohnsitz in Deutschland oder einem negativem Testergebnis durften einreisen.

„Keine guten Nachrichten für Fluggesellschaften “

Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus auf den Britischen Inseln haben zahlreiche Länder Landeverbote für Flüge aus Großbritannien ausgesprochen. An der Börse und insbesondere in der Luftfahrtindustrie ließ die Sorge vor einer Mutation, die ansteckender sein könnte, die Unsicherheit steigen.

Die neuen Reiserestriktionen seien „keine guten Nachrichten für die Fluggesellschaften und zeigen die Risiken auf, mit denen diese weiterhin behaftet sind“, sagte Analyst Daniel Roeska vom Investmenthaus Bernstein. Die Aktien in Europa notierten am Montag überwiegend im Minus.