Corona-Impfstoff Biontech
APA/BioNTech SE/BioNTech SE
APA/BioNTech SE/BioNTech SE
Coronavirus

Erste Impfung am AKH

Am Sonntag um 9.00 Uhr wird zum ersten Mal in Österreich eine Impfung gegen das Coronavirus verabreicht. Durchgeführt wird sie an der MedUni Wien am AKH. Die ersten, die geimpft werden, sind Risikopatienten und über 80 Jahre alt.

Es handelt sich um fünf Personen über 80 Jahre, sagte Ursula Wiedermann-Schmid, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie, die die erste Impfung gemeinsam mit dem Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, durchführen wird. Alle fünf hätten sich freiwillig gemeldet. Die Impfdosen seien so verpackt, dass man fünf Impfungen durchführen müsse.

Kurz und Anschober bei Pressekonferenz
APA/Roland Schlager
Kurz und Anschober informierten über weitere Details zum Impfstart

Pflegeheim Leopoldau und Klinik Favoriten die ersten

Weiter geht es dann am Nachmittag mit Impfungen im Pflegeheim Leopoldau in Floridsdorf. Und auch in der Klinik Favoriten sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Covid-Station am Sonntag erste Spritzen bekommen.

Insgesamt 10.000 Dosen des Biontech-Pfizer Impfmittels werden am Samstag per Lkw zu einem Wiener Pharmagroßhändler in Simmering geliefert – mehr dazu in Impfstofflieferung so groß wie zehn Pizzaschachteln (wien.ORF.at; 23.12.2020). Von hier sollen – wie es heißt – mit Bundesheer-Hubschraubern die Kontingente für die Bundesländer abgeholt und zugestellt werden. Es sollen jedenfalls 2.000 Dosen, die für 1.000 Menschen reichen, in Wien bleiben, wurde im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betont.

Informationen zur Impfung

Am Sonntag werden in Wien die ersten Personen gegen Covid geimpft. Gestartet wird in einer Spezialambulanz am AKH, ehe man in der Klinik Favoriten und in einem Pflegeheim in Floridsdorf impft.

„Tag wird in Geschichte eingehen“

„Mit der Impfung ist der Anfang für den Sieg gegen die Pandemie eingeleitet“, so Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Es sei „ein Grund zur Freude. Der Tag wird in die Geschichte eingehen“, erklärte der Bundeskanzler.

Pressestatements zum österreichweiten Start der COVID-19-Impfung

Pressestatements zur Bekanntgabe des österreichweiten Starts der COVID-19-Impfung mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).

Rund eine Million Dosen von Hersteller Biontech/Pfizer sind für Österreich bestimmt. Im Jänner stehen 240.000 Dosen, im Februar, 332.000 und im März 375.000 Dosen zur Verfügung.

Erste Generalprobe zur Logistik

Danach hoffe man auf weitere Impfstoffe anderer Anbieter, sagte Kurz. Die Tranchen werden möglichst gerecht auf ganz Österreich verteilt, um ein gleichmäßiges Verimpfen der Dosen zu garantieren. Auch Anschober sprach von einer „ganz großen Chance“. Herausforderung ist die Kühlung des Impfstoffes. Am Dienstag habe eine erste Generalprobe zur Logistik stattgefunden, berichtete Anschober.

Zunächst habe es zwar die Idee gegeben, dass die ersten Impfungen aufgrund der herausfordernden Logistik nur im Ballungsraum Wien durchgeführt werden. Kurz habe das nach eigenen Aussagen aber nicht für eine gute Idee gehalten. Es sei ein wichtiger symbolischer Akt, dass in ganz Österreich geimpft werde. Angesprochen auf die zuletzt kolportiere Kritik, dass einige Länder ganz wenige Dosen erhalten hätten, sagte der Kanzler: Bis zu 975 Dosen aus der ersten Tranche (10.000) könne jedes Bundesland abrufen – mehr dazu in news.ORF.at.

Virologe sieht „wenig Probleme“

Der Impfstoff sei nicht gefährlicher, weil er schneller zugelassen wurde, sagte Florian Krammer, Virologe an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, am Mittwoch im „Wien heute“-Interview. Die Technologie sei besser und vor allem habe kein finanzielles Risiko für die Firmen bestanden. Das habe das Ganze sehr beschleunigt.

Kurzzeitdaten für Monate habe man bereits, Hunderttausende seien schon geimpft worden. „Da gibt es eigentlich wenig Probleme.“ Der Impfstoff sei sicher, um Langzeitauswirkungen würde er sich weniger Sorgen machen, so der Experte. Da es einige allergische Reaktionen gegeben habe, müsse dieser Aspekt beobachtet werden.

Frage der Impfschutzdauer und Übertragung offen

Wie lange der Impfschutz anhält, sei noch unklar, so Krammer weiter. Die Antikörperantwort beginne sich zwischen fünf und sieben Monaten zu stabilisieren. „Es kann schon sein, dass diese Antikörper dann für Jahre stabil bleiben.“ Etwa zehn Tage nach der ersten Impfung sei man bereits geschützt, wisse man aus klinischen Studien.

Durch die zweite Impfung werde die Antikörperantwort dann „recht stark in die Höhe getrieben“. Die Impfung werde vermutlich auch Einfluss auf die Übertragung der Infektion auf andere haben, so der Virologe weiter, wenngleich noch nicht klar sei, welchen genau.

Über 1.000 Infizierte in Wien gestorben

In Wien stieg unterdessen die Zahl jener Menschen, die mit einer Coronavirusinfektion verstorben sind, auf mehr als 1.000. Konkret beträgt die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle nun 1.007 – das sind 16 mehr als noch am Tag davor. Das teilte der Krisenstab am Mittwoch mit.

In den vergangenen 24 Stunden wurden 366 Neuinfektionen mit dem Coronavirus entdeckt. Mit Stand Mittwoch sind in Wien somit insgesamt 70.235 positive Testungen bestätigt. Am Vortag wurden in Wien 22.250 Corona-Tests vorgenommen, wodurch sich deren Gesamtzahl auf 1.045.364 erhöht. 63.984 Personen sind in Wien bereits wieder genesen. Aktuell erkrankt sind 5.244 Wienerinnen und Wiener.