Ultrakühlschrank für den CoV-Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan in Wien
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Impfstofflieferung so groß wie zehn Pizzaschachteln

Die extra angeschafften Ultrakühlschränke der Pharmagroßhändler stehen bereit: Die erste Tranche des CoV-Impfstoffs von Biontech und Pfizer trifft am Samstag ein. Die erste Lieferung hat eine Größe von etwa zehn Pizzaschachteln.

Enthalten sind rund 10.000 Impfdosen, wie Andreas Windischbauer, Herba-Chemosan-Chef und Präsident der Branchenvertretung Phago, am Mittwoch sagte. Gelagert wird die erste Tranche in einem Ultratiefkühler von Herba-Chemosan in Wien. Die Lieferung erfolgt per Klein-Lkw vom Werk in Belgien nach Österreich. Zuständig für den Transport sei ein von Biontech/Pfizer beauftragtes Speditionsunternehmen.

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Ultrakühlschrank für den CoV-Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan in Wien
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Ultrakühlschrank für den CoV-Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan in Wien
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Ultrakühlschrank für den CoV-Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan in Wien
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Mann öffnet Ultrakühlschrank für den CoV-Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan in Wien
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Mann am Fließband
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Menschen arbeite an Fließband
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Hier gibt es aber keine speziellen Kühlanforderungen, so Windischbauer. "Da ist überhaupt nichts zu tun, weil diese Impfdosen kommen in Spezialbehältern. Diese „thermal shipper" haben Trockeneis drinnen und fassen knapp 5.000 Impfdosen. Und in diesen Spezialbehältern ist die Ware bei minus 70 Grad für eine definierte Zeit lagerbar“, erklärte Windischbauer.

120 Stunden bei zwei bis acht Grad haltbar

Im Ultratiefkühler von Herba-Chemosan wäre der Impfstoff haltbar für weitere sechs Monate, so Windischbauer. „Wenn er dann aus dem Kühlschrank rausgeht, wird der Impfstoff bei zwei bis acht Grad drei Stunden lang aufgetaut. Ab dem Zeitpunkt, wo wir ihn aus dem Kühlschrank nehmen, ist er genau 120 Stunden bei zwei bis acht Grad haltbar“, erläuterte Windischbauer. Die zweite Tranche des Covid-Impfstoffs wird bis zum 31. Dezember erwartet.

Die genaue Menge kenne er zwar noch nicht, sagte Windischbauer. Er gehe aber auf jeden Fall von „mehreren zehntausend“ Dosen aus. Die zweite Tranche wird in Österreich auf alle 17 Standorte der Pharmagroßhändler aufgeteilt, sodass ab diesem Zeitpunkt eine flächendeckende Verfügbarkeit gegeben ist. Der Regel-Impfbeginn in den Altersheimen soll am 12. Jänner sein.

Entsprechende Kühlgeräte angekauft

Die Phago als Branchenvertretung der Pharmagroßhändler sei Anfang November vom Gesundheitsministerium angesprochen worden und so zu diesem Logistikauftrag gekommen. Man habe sich aber bereits davor gewappnet und entsprechende Kühlgeräte angekauft. Mit Blick auf die flächendeckende Versorgung sei eigentlich klar gewesen, dass nur die Pharmagroßhändler infrage kommen. Neben Herba Chemosan gehören auch Jacoby GM, Kwizda, Phoenix und Richter Pharma der Phago an.

Die genauen vertraglichen Vereinbarungen für den Auftrag „sind noch ein bisschen im Fluss“, meinte Windischbauer. „Es ist für uns derzeit für uns ehrlich gesagt unerheblich, wie das dann ausschaut. Wir sind derzeit hoch motiviert – alle die damit beteiligt sind – dass wir die Impfstoffe so schnell wie möglich so zu den Patienten bringen.“

170.000 Impfdosen in einem Ultratiefkühlschrank

Ein Ultratiefkühlschrank kostet rund 10.000 Euro. In das Modell von Herba Chemosan mit einem Volumen von 770 Litern passen bis zu 170.000 Impfdosen. Der Großhändler hat allein in Wien am Hauptstandort drei solche Geräte. Es sei also mehr als ausreichend Platz vorhanden, so Windischbauer.