U-Bahn Zug der Linie U6 auf offener Strecke nahe der Station Gumpendorfer Straße.
Wiener Linien / Zinner
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Verkehr

Ausgedünnte „Öffi“-Fahrpläne im Detail

Länger warten heißt es ab 9. Jänner auf U-Bahnen und Straßenbahnen am Wochenende und an Feiertagen: Die Wiener Linien dünnen die Fahrpläne in den frühen Morgenstunden aus. Als Grund wird ein starker Fahrgastrückgang um diese Zeit genannt.

Die Ausdünnung der Fahrpläne habe nichts mit der Coronavirus-Pandemie und den dadurch entstandenen Einbußen bei den Wiener Linien zu tun, betonte eine Sprecherin des Unternehmens am Montagabend gegenüber wien.ORF.at. Es sei eine schon länger geplante Maßnahme. Die Zahl der Fahrgäste zu den betroffenen Zeiten sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, so die Wiener-Linien-Sprecherin. Man habe ein „massives Überangebot“ gehabt.

Intervalle bis 20 Minuten

Entgegen ersten Angaben sind die konkret geplanten Ausdünnungen noch umfangreicher als am Montagabend berichtet: Die U-Bahnen sind künftig an Samstagen bis 6.00 Uhr im Zehnminutentakt statt bisher alle siebeneinhalb Minuten unterwegs. Dasselbe gilt auch für Sonntag von 5.00 bis 7.00 Uhr. An den Sonn- bzw. Feiertagsvormittagen wechselt das Intervall außerdem zwischen 9.00 und 10.00 Uhr von bisher fünf auf siebeneinhalb Minuten.

Bei den Straßenbahnen wird das Intervall an Samstagen, 5.00 bis 6.00 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen, 5.00 bis 7.00 Uhr, von 15 auf 20 Minuten ausgedünnt. Die Bims sind an Sonn- und Feiertagen außerdem zwischen 9.00 und 10.00 Uhr nur mehr alle 15 statt bisher zehn Minuten unterwegs. Bei manchen Linien sind die Ausdünnungen noch umfangreicher – etwa bei der Straßenbahnlinie 18.

Unter der Woche ändert sich nichts

Der Fahrpläne vieler (Anschluss-)Buslinien werden in den betreffenden Zeiträumen ebenfalls entsprechend angepasst, hieß es von den Wiener Linien. Die ab 9. Jänner gültigen Takte sind bereits online abrufbar. Betont wurde zugleich, dass sich in den übrigen Zeiträumen bzw. unter der Woche gar nichts an der Taktdichte ändere.

„Änderungen beim Fahrgastverhalten“

Der Grund für die Ausdünnungen an den morgendlichen Wochenendrandzeiten liegt laut Wiener Linien in längerfristigen Änderungen beim Fahrgastverhalten. Seit Jahren sei in den frühen Morgenstunden am Wochenende ein Rückgang der Zahlen bemerkbar, weshalb es ein „Überangebot“ gebe.

„Das Angebot für unsere Fahrgäste während dieser vier Stunden übersteigt den eigentlichen Bedarf auch nach den Anpassungen deutlich. So gut wie leere Fahrzeuge auf die Straße oder Schienen zu schicken, ist schlichtweg nicht im Sinne des Erfinders“, erklärte Geschäftsführer Günter Steinbauer in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA.

Eine Sprecherin erklärte zudem, dass selbst mit den künftigen Intervallen die einzelnen Fahrzeuge wohl nur zu einem Drittel ausgelastet sein würden.