Chronik

Partygäste attackierten WEGA-Beamte

Wie jetzt erst bekanntgeworden ist, hat es einen weiteren Zwischenfall in der Silvesternacht in der Brigittenau gegeben. Die Polizei wollte eine illegale Silvesterparty in einer Wohnung auflösen. Die Partygäste attackierten Polizisten und WEGA-Beamte.

Beamte des Stadtpolizeikommandos Brigittenau erhielten in der Silvesternacht Meldungen über eine lautstarke Party in einer Wohnung in der Salzachstraße, berichtete die Polizei am Samstag. Sie trafen kurz nach 2.30 Uhr eine feiernde Gruppe von neun Personen in der Wohnung an.

„Aggressiv und unkooperativ“

Die Partygäste verhielten sich laut Angaben der Polizei „aggressiv und unkooperativ“. Unter den Feiernden habe sich ein 48-jähriger Mann befunden, der den Beamten wegen unbezahlter Verwaltungsstrafen bekannt gewesen sei. Als die Beamten den Mann festnehmen wollten, wurden sie von dessen Familienmitgliedern attackiert.

Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray „notwendig“

„Es kam zu einem größeren Handgemenge“, sagte Christopher Verhnjak von der Wiener Polizei gegenüber Radio Wien. Bei der Eingangstüre bekamen die Beamten sowohl Faustschläge als auch Fußtritte ab. Die Beamten forderten daraufhin Unterstützung unter anderem von der Spezialeinheit WEGA an. Als die WEGA-Beamten eintrafen, wurden auch diese attackiert.

„Aufgrund der Heftigkeit der Gegenwehr war es notwendig, dass von den Dienstwaffen des Teleskopschlagstockes als auch des Pfeffersprays Gebrauch gemacht werden musste“, sagte der Polizeisprecher.

Vier Festnahmen

Neben dem 48-Jährigen wurden noch ein 30-jähriger und ein 27-jähriger Mann sowie eine 31-jährige Frau festgenommen – unter anderem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, versuchter schwerer Körperverletzung und aggressiven Verhaltens.

Ein Polizist erlitt eine Rissquetschwunde an der Hand und wurde von der Berufsrettung Wien in ein Krankenhaus gebracht, den Dienst konnte er nicht fortsetzen. Zwei Festgenommene wurden ebenfalls leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht und wieder in häusliche Pflege entlassen. Alle neun Partygäste wurden wegen Verstößen gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz angezeigt.

Mehr Polizei für Favoriten gefordert

Nach den Randalen in der Silvesternacht fordert der Bezirksvorsteher mehr Personal für Favoriten.

Ruf nach mehr Poizeipräsenz in Favoriten

Unterdessen forderte der Favoritner Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) nach den Ausschreitungen am Reumannplatz in der Silvesternacht 500 statt 300 Polizeiplanstellen für seinen Bezirk. Polizeipräsident Gerhard Pürstl sagte am Samstag in einer Aussendung, dass Kräfte aus verschiedenen Einheiten nach Favoriten geschickt werden, um die „erforderliche Polizeipräsenz in Favoriten ohne Berücksichtigung einer Planstellenlage zu gewährleisten“. Pürstl kündigte einen Sicherheitsgipfel mit Vertretern der Stadt, des Bezirks und NGOs an.