Mensch gehen, Aufschrift auf Asphalt „Covid-19 Test“
APA/Herbert Neubauer
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Coronavirus

Massentest-Anmeldung gestartet: Kein „Freitesten“

Ab Freitag finden in Wien wieder Massentests statt. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Ein vorzeitiges „Freitesten“ für ein persönliches Lockdown-Ende per 18. Jänner wird es aber nicht geben.

Das bestätigte am Montagvormittag Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne). Die Möglichkeit des „Freitestens“ entfällt angesichts der fehlenden Zustimmung der Opposition im Bundesrat. Der Lockdown in Österreich wird dadurch de facto wohl um eine Woche verlängert. Damit werden Handel, Gastronomie, Tourismus erst am 24. Jänner öffnen können – mehr dazu in Kein „Freitesten“ aus dem Lockdown (news.ORF.at; 4.1.2020).

Wie hoch das Interesse bei der zweiten Auflage der Massentest nun sein wird, nachdem die Möglichkeit des „Freitestens“ abgeblasen wurde, wagte man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Montag vorerst nicht einzuschätzen.

Schulen könnten schon am 18. Jänner öffnen

„Die Verlängerung der Lockdown-Regelung umfasst die Schule nicht“, sagte unterdessen ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann am Montag im Ö1-Mittagsjournal. Dies betreffe die Ausgangsregelung, den Handelund auch persönliche Dienstleistungen. „Die Schule ist aber explizit nicht in dieser Notmaßnahmen-Verordnung enthalten.“

Eine Garantie für diesen geplanten Termin sei aber nicht möglich. Die Rückkehr in die Klassenzimmer sei immer abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen, außerdem verwies das Ministerium noch auf die laufenden Gespräche mit allen Parlamentsparteien sowie den Landeshauptleuten.

Man werde gemeinsam mit dem Bildungsministerium „in den nächsten Tagen das weitere Prozedere besprechen", sagte Anschober am Montagnachmittag. Die Ansicht des Bildungsressorts sei richtig, sagte der Gesundheitsminister nach einer Unterredung mit Vertretern der Parlamentsfraktionen. Wir bemühen uns nun um das Vorgehen nach dem 24. Jänner“, sagte auch der ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Auf die Frage, ob auch die Schulen geschlossen bleiben, antwortet Wöginger: „Ja, Lockdown ist Lockdown.“

Ursprünglich war geplant, dass jene, die sich testen lassen, bereits eine Woche früher Kultur- und Sportevents sowie Lokale besuchen sowie shoppen gehen dürfen. Zudem sollten persönliche Dienstleister wie Friseure mit 17. Jänner wieder Kunden empfangen können.

Anmelden kann man sich für einen Test über das Online Portal oesterreich-testet.at und diesmal auch telefonisch unter 0800-220 330.

Massentests an drei Standorten

Während im Großteil Österreichs die zweite Runde der CoV-Massentests ab 15. Jänner über die Bühne gehen soll, startet Wien erneut früher: Getestet wird wieder mittels Antigen-Schnelltest vom 8. bis zum 17. Jänner, wie gehabt an drei Standorten: der Stadthalle, der Marxhalle und der Messe Wien. Insgesamt können in den zehn Tagen 1,5 Mio. Menschen getestet werden. Die Testraßen sollen parallel weiterlaufen wie üblich.

Beim ersten Massentest Anfang Dezember wurden diese Kapazitäten aber nicht einmal annähernd ausgeschöpft. Rund 235.000 Personen oder 13,5 Prozent der testberechtigten Wienerinnen und Wiener (Bevölkerung ab sechs Jahren, Anm.) nahmen teil – womit Wien die niedrigste Bundesländerquote Österreichs verzeichnet hatte.

Impfungen gehen am Mittwoch weiter

Bereits am Mittwoch, dem Dreikönigstag, gehen in Wien auch die Impfungen weiter. Nach der Verabreichung der ersten Tranche von rund 2.000 Dosen werden im nächsten Schritt bis 12. Jänner weitere 5.000 verimpft, hieß es im Hacker-Büro. Sie kommen erneut in Alters- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäuser bei besonders exponiertem Personal – also hauptsächlich in Covid-Stationen – zum Einsatz.

Darüber hinaus sei vom Bund für diese Woche noch eine weitere Lieferung von 60.000 Dosen für ganz Österreich in Aussicht gestellt worden, der nach Bevölkerungsanteil an die Bundesländer aufgeteilt wird. Sobald die zusätzliche Tranche verfügbar sei, werde auch diese umgehend verabreicht, hieß es von einem Hacker-Sprecher.

154 Neuinfektionen

In Wien wurden seit Ausbruch der Pandemie 73.981 positive CoV-Tests gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden gab es 154 Neuinfektionen, wie der Krisenstab am Montag bekanntgab. Die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stiegen zuletzt um fünf auf nun 1.138. Derzeit zählt die Bundeshauptstadt 3.646 Erkrankte.