Wahrenabholung während des dritten Lockdowns
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Wirtschaft

Hälfte der Geschäfte bietet Warenabholung

Im dritten Lockdown aufgrund der CoV-Pandemie gibt es derzeit erstmals die Möglichkeit, vorab bestellte Waren bei den Händlern direkt abzuholen. In Wien wird das laut Wirtschaftskammer von rund der Hälfte der 25.000 betroffenen Handelsbetriebe auch angeboten.

Bücher, Magazine, Spiele: Bei einer großen Buchhandelskette auf der Mariahilfer Straße warteten am Montag rund 600 Bestellungen darauf, abgeholt zu werden. „Es ist besser als zu Hause zu warten bis ein Geschäft offen hat“, sagte eine Frau. Eine andere Kundin wartete vor einer Elektrohandelskette in Wien-Mitte auf ihre Bestellung. „Ich ziehe gerade um, ich habe keine andere Möglichkeit“, meinte sie gegenüber „Wien heute“.

Bis zu 10 Prozent der Konsumenten nutzt Sofortabholung

Gefragt seien vor allem Gegenstände, die man zu Hause braucht, sagte Margarethe Gumprecht von der Wiener Wirtschaftskammer gegenüber Radio Wien. "Das heißt alles was mir das Heim schöner macht, da funktioniert das ganz toll, also mit Einrichtungsgegenständen. Auch im Elektronikbereich, also alles was ich für das Home Office brauche. Für die Unterhaltung, zum Beispiel Spielemäßig, da ist das eigentlich schon Usus. Das wird sehr gut angenommen“, so Gumprecht.

Weniger gut funktioniert das sogenannte „Click and Collect“ oder „Call and Collect“, also das telefonische oder elektronische Bestellen von Waren und deren spätere Abholung beim Händler, bei kleineren Gegenständen oder auch bei Kleidung, so Gumprecht. Hier wäre derzeit ohne Pandemie der Abverkauf im Gang.

Als große Rettung entpuppt sich die Möglichkeit der Warenabholung für den Handel aber ohnehin nicht. Denn maximal zehn Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten nutzt laut Handelsverband derzeit die Möglichkeit der Sofortabholung. Den Umsatzverlust könne man damit nicht kompensieren, heißt es von Handelsverband.

Bilanz von „Click & Collect“

Aufgrund des dritten Lockdowns muss der Handel geschlossen bleiben. Diesmal besteht jedoch die Möglichkeit, Waren vor Ort abzuholen. Wie gut kommt dieses System bei den Wienern an?

„Ein Service, der uns viel Arbeit macht“

Allein die Verlängerung des Lockdowns von 17. auf 24. Jänner schlage sich mit einem Umsatzminus von bis zu einer Milliarde Euro zu Buche, so der Handelsverband. Die Wirtschaftskammer hatte die Möglichkeit der Warenabholung im Lockdown gefordert, um so Umsatzabflüsse in Richtung Onlinegroßhandel zu verhindern und den lokalen Handel zu stärken – mehr dazu in Ruck fordert Warenabholung im Lockdown.

„Klick und Collect ist ein Service für die Kunden, der uns viel Arbeit macht. Das ist letztendlich durch die Manpower die man dafür braucht, teurer als zu verschicken. Wir haben schon lange einen Online Shop und die Logistik dafür und es geht, aber es ist kein Hilfmittel um den Umsatz aufzufetten“, sagt Stephan Klein, der in Neubau ein geschäft für Kindermode und Babyartikel betreibt. Prinzipiell sei es aber ein gute Möglichkeit mit den Kundinnen und Kinden in Kontakt zu bleiben.