Schultafel mit Schwamm und Kreide
ORF.at/Zita Klimek
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Bildung

Wiens Schulen zum Teil „rappelvoll“

Nach den Weihnachtsferien sind auch die Wiener Schulen nun wieder im Fernunterricht. Die Betreuungsquote in den Schulen liegt bei 14 Prozent, laut Gewerkschaft sind aber manche Standorte „rappelvoll“. Kritik gibt es am Präsenzunterricht in den Sonderschulen.

Auch im aktuellen Schul-Lockdown wird für Kinder im Pflichtschulalter Betreuung in den Schulen angeboten. Laut Bildungsmininisterium wurden dafür bundesweit 14 Prozent der Schülerinnen und Schüler angemeldet. Das entspricht den Zahlen beim zweiten Lockdown im November/Dezember. Wien liegt bei den Zahlen mit 14 Prozent exakt im Bundesschnitt. Den größten Betreuungsbedarf gibt es über alle Schulformen gerechnet in Salzburg und Tirol (17 Prozent).

Gewerkschaft pocht auf Solidarität der Eltern

Manche Schulen verzeichnen dabei allerdings nahezu volle Klassen, während andere fast leer sind, schilderte oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG): Die Palette der „rapelvollen“ Schulen in Wien reiche dabei von Standorten in gutbürgerlichen Bezirken bis zu Brennpunktschulen.

Viele Eltern würden laut Krebs ihre Kinder daheim einfach nicht mehr aushalten bzw. könnten und wollten neben dem Homeoffice nicht mehr die Kinderbetreuung übernehmen. Das sei nachvollziehbar, könne aber die Eindämmung der Pandemie gefährden. Krebs pocht deshalb auch auf die Solidarität der Eltern: „Kinder, die in der Schule eine Infektion einfangen, bringen sie auch nach Hause.“

Kritik an Präsenzunterricht in Sonderschulen

Ganz ausgenommen vom Schul-Lockdown sind die Sonderschulen, die weiter Präsenzunterricht anbieten. Daher nahmen am Donnerstag auch die 44 Sonderschulen in Wien wieder ihren Betrieb auf – zum Ärger der Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen. Diese hatten bereits im November in diesem Zusammenhang eine Diskriminierung beklagt und darauf hingewiesen, dass Schülerinnen und Schüler mit schwererer Behinderung beispielsweise vielfach nicht in der Lage seien, Masken zu tragen oder Abstandsregeln einzuhalten.

Kein Verständnis für die Sonderregelung für die Sonderschulen hat man auch beim Wiener Verband der Pflichtschul-Elternvereine, auch weil es in Wien meist Zentren für Inklusion und Sonderpädagogik gebe. „Dort haben wir ja an den meisten Standorten in Wien Schülerinnen ohne Beeinträchtigungen in den Klassen inkludiert“, schilderte Elisabeth Fröhlich gegenüber Radio Wien. „Und an diesen zeigt sich der Unterschied noch mehr – warum gehen die einen in den Präsenzunterricht und warum müssen die anderen ins Distance-Learning?“

Vom Bildungsministerium hieß es dazu, dass die Regelung auf Grund von Beschwerden im Frühjahr über das Distanz-Lernen nun so getroffen worden seien. Es stehe Eltern aber frei die Kinder zu Hause lernen zu lassen.

Wiens Schulen zum Teil „rappelvoll“

Nach den Weihnachtsferien sind auch die Wiener Schulen nun wieder im Fernunterricht. Die Betreuungsquote in den Schulen liegt bei 14 Prozent, laut Gewerkschaft sind aber manche Standorte „rappelvoll“. Kritik gibt es am Präsenzunterricht in den Sonderschulen.

Himmer bleibt Bildungsdirektor

Unterdessen bleibt Heinrich Himmer Bildungsdirektor für Wien. Der Wirtschaftspädagoge ist von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) auf Vorschlag des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) für weitere fünf Jahre bis Ende 2025 zum Chef der Wiener Schulbehörde bestellt worden, hieß es am Donnerstag aus dem Bildungsministerium.

Himmer steht seit 2017 an der Spitze der Wiener Schulbehörde – zuerst als Stadtschulratspräsident und nach der Umwandlung in die Bildungsdirektion 2018 als Bildungsdirektor. Davor war der 42-Jährige als Lehrer in kaufmännischen Schulen sowie Polytechnischen Schulen tätig bzw. in der Lehrergewerkschaft und in der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) aktiv.