FERRY DUSIKA-STADION
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Sport

Dusika-Stadion weicht Sport-Arena Wien

Die Tage des Dusika-Stadions in der Leopoldstadt dürften gezählt sein. Das Stadion soll einer Sport-Arena Wien Platz machen. Diese soll voraussichtlich um die 50 Millionen Euro kosten und Ende des Jahres 2023 eröffnet werden.

1977 mit der Rad-Weltmeisterschaft der Junioren eröffnet, beherbergt die Ferry-Dusika-Halle nicht nur Österreichs einzige Bahnrad-Sportanlage sondern auch die einzige Indoor-Leichtathletikanlage. Dennoch, eine Analyse der für Wiens Sportanlagen zuständigen MA 51 bezeichnet aus „sportfachlicher und auch aus rein wirtschaftlicher Sicht“ einen Neubau am Standort des Dusika-Stadions als „optimale Variante“. Für eine Sanierung wären Investitionen nötig, "die angesichts ihres Umfangs und der dann unverändert geringen flexiblen Nutzbarkeit dieser Infrastruktur als nicht wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig zu beurteilen sind“.

Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin überreicht Giulia Quintavalle (ITA) den Europapokal nach ihrem Sieg über die Polen anl. der Judo-Europameisterschaft 2010 am Sonntag, 25. April 2010, im Ferry Dusika Stadion in Wien.
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Wladimir Putin gratuliert in der Ferry-Dusika-Halle bei der Judo-Europameisterschaft 2010

Verwiesen wird auch auf die „nicht mehr zeitgemäßen Ausstattung bzw. Gestaltung“ des Dusika-Stadions. „Insbesondere durch die Radbahn können Sportveranstaltungen nur sehr reduziert im Dusika-Stadion stattfinden, da die jeweiligen Umbauarbeiten sehr kosten- und zeitaufwendig sind“, wurde betont.

Schwerpunkt Ballsport für 3.000 Zuschauer

Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hatte bereits Anfang Oktober des Vorjahres den Bau einer neuen Sporthalle mit Schwerpunkt Ballsport und einer Zuschauerkapazität von 3.000 Personen angekündigt. Schon damals hieß es, dass die neue Halle anstelle der Dusika-Halle entstehen könnte. Jetzt bestätigte das Büro Hackers die aktuellen Pläne zwar nicht, allerdings stimme es, dass in den verschickten Ausschussunterlagen auch die erwähnten Pläne enthalten seien. Der Akt wird kommende Woche im Sportausschuss des Gemeinderats behandelt.

Dusika-Stadion weicht Sport-Arena Wien

Die Tage des Dusika-Stadions in der Leopoldstadt dürften gezählt sein. Das Stadion soll einer Sport-Arena Wien Platz machen. Diese soll voraussichtlich um die 50 Millionen Euro kosten und Ende des Jahres 2023 eröffnet werden.

Die Kosten für die als Sport-Arena Wien bezeichnete neue Halle wurden im Oktober mit rund 30 Mio. Euro beziffert. Im Akt ist nun von einem „voraussichtlichen Kostenrahmen“ von 50 Mio. Euro netto die Rede. Ende Jänner soll das Projekt im Gemeinderat beschlossen und bis Ende 2023 fertiggestellt werden. Der Abbruch der Dusika-Halle soll noch heuer beginnen.

Die Arena soll neben Ballsportflächen auch Platz etwa für Leichtathletik oder Geräteturnen bieten und je nach Bedarf flexibel angepasst werden können. „Die Halle soll aus mehreren, abteilbaren Trainingshallen bestehen, die mittels Trennvorhängen je nach Veranstaltung zusammengeschaltet werden können. Die Zuschauerkapazität wird mittels mobiler, ausfahrbarer Tribünenanlagen bzw. eventuell durch zusätzliche fixe Einbauten sichergestellt“, wird im Akt beschrieben.

Bahnradfahrer am Montag, 08. August 2005 im Dusika-Stadion bei der Junioren Bahn WM
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Bahnradfahrer am Montag, 08. August 2005, im Dusika-Stadion bei der Junioren Bahn WM

ÖVP: „Auf Radfahrer vergessen“

Die ÖVP begrüßte zwar das „dringend notwendige“ neue Sportzentrum, vermisst aber eine Nachfolgelösung für die Radsportanlage. ÖVP-Klubchef Markus Wölbitsch forderte zudem die Einbindung der Dach- und Fachverbände mit Blick auf die Errichtung und den Betrieb. Denn zahlreiche Fragen seien noch zu klären.

Der österreichische Radsportverband (ÖRV) stellte in einer Aussendung fest, man habe bei laufenden Kontakten und Gesprächen mit den diversen Büros der Stadtregierung keine Informationen über diese Pläne erhalten. „Die Bahn ist der Beginn im Ausbildungszyklus des Radsports. Dazu gibt es keine Alternativen, wenn unserem Sport diese Basis entzogen wird“, erklärte ÖRV-Präsident Harald J. Mayer. Er sucht nun den Kontakt zu Hacker.