Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus aufgenommen am Inst. f. Hygiene u. Angewandte Immunologie
APA/Hans Punz
ORF.at/Christian Öser
Coronavirus

CoV-Mutation wohl auch in Pflegeheim

Auch in Wien ist nun offenbar in einem Senioren- und Pflegewohnheim die britische Coronavirus-Mutation aufgetaucht. Sie gilt als weitaus ansteckender als der bisher verbreitete Stamm.

„Mittels eines speziellen PCR-Verfahrens konnte die AGES nun eine mutierte Variante identifizieren“, bestätigte ein Sprecher des Trägers am Dienstagnachmittag. Auch ein Sprecher der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bestätigte die gefundenen Verdachtsfälle gegenüber wien.ORF.at.

Die Sequenzierung werde noch bis Ende der Woche dauern. Erst dann wird die AGES bestätigen, ob es sich tatsächlich um die britische Mutation handelt oder nicht. Anfang Jänner wurde die B.1.1.7.-Mutation erstmals in Österreich nachgewiesen. Verdachtslagen, dass die Mutation grassiert, gibt es derzeit auch in Salzburg und in Tirol.

CoV-Mutation in Pensionistenheim

Auch in Wien ist nun offenbar in einem Senioren- und Pflegewohnheim die britische Coronavirus-Mutation aufgetaucht . Die britische Virusmutation gilt als weitaus ansteckender als der bisher verbreitete Stamm.

42 Erkrankungen: Heim veranlasste Sequenzierung

In dem betreffenden Senioren- und Pflegewohnheim – es handelt sich nicht um eine städtische Einrichtung – sei es nach den Feiertagen zu einer auffälligen Häufung an Coronavirus-Infektionen gekommen, berichtete der Sprecher des Trägers. Von 101 Heimbewohnern und -bewohnerinnen seien seit 5. Jänner 42 erkrankt. Die plötzliche Häufung der Infektionen habe den Träger des Hauses alarmiert, hieß es in einer auch wien.ORF.at vorliegenden Stellungnahme.

Sequenzierung

Unter Sequenzierung versteht man eine Analysemethode, durch die Veränderungen im Bauplan des Virus entdeckt werden können.

Und weiter: „Die meisten Bewohner weisen keinerlei oder lediglich sehr geringe Symptome auf. In enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden von Bund und Land hat der Träger deshalb eine Sequenzierung der Abstriche durch die AGES veranlasst. Diese Sequenzierung sollte Klarheit darüber bringen, ob es sich bei dem Virus bereits um die mutierte Variante B.1.1.7. handelt.“

Besuchs- und Aufnahmestopp

Ob es sich in allen 42 Fällen um die Mutation handelt, ist noch nicht bekannt. In dem betreffenden Haus wurde jedenfalls ein Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt. Jetzt wird laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) untersucht, wie das Virus ins Heim gekommen ist – mehr dazu in CoV-Mutation in Heim: Suche nach Quelle.

Auch in der Tiroler Gemeinde Jochberg (Bezirk Kitzbühel) liegt in 17 Fällen der konkrete Verdacht auf die bereits im September in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation vor. Eine Erstprüfung durch die AGES habe das ergeben, teilte das Land am Dienstag in einer Aussendung mit – mehr dazu in Verdacht auf britische Virusmutation in Tirol (tirol.ORF.at; 12.1.2020).