Ein Altpapier-Behälter  zur Sammlung und Verwertung von Papier
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Mülltrennung: Probleme nur bei Altpapier

In Wien werden jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen Abfälle von der MA48 gesammelt. Maßnahmen wie etwa das Hundekotsackerl und die neue gelbe Tonne werden von den Wienerinnen und Wiener gut angenommen. Einzig beim Altpapier gibt es Probleme.

Laut Martina Ableidinger von der MA48 hängt das jedoch mit der CoV-Pandemie zusammen. Seit Beginn des Coronavirus kommt es zu deutlich mehr Bestellungen im Online-Handel und dementsprechend mehr Verpackungsmaterial. „Die Kisten werden aber von den Leuten nicht flachgemacht und dann ist die Altpapiertonne mit zwei Kisten bereits voll“, so Ableidinger.

Gelbe Tonne ist erfolgreich

Keine Probleme gibt es bei der neuen gelben Tonne. Hierbei zeigt sich die MA48 sogar sehr zufrieden. Insgesamt sei seit dem Einsatz der neuen gelben Tonne die Sammelmenge gestiegen, so Ableidinger. Unter dem Motto „Aus 2 wird 1“ kam es im September 2019 zu einer Fusion der gelben und blauen Tonne. Während Plastikflaschen, Getränkekartons und Metalldosen bisher voneinander getrennt eingeworfen werden mussten, werden diese nun in einer Mülltonne gesammelt.

Gelbe Tonnen
ORF
Die neue Gelbe Tonne wird von Wienerinnen und Wienern gut angenommen

Dadurch sollten nicht nur den Wienerinnern und Wienern zusätzliche Wege erspart bleiben, sondern auch den Müllsammelfahrzeugen. „Durch die gemeinsame Sammlung der beiden Fraktionen in der neuen Gelben Tonne spart man daher Transportwege – rund 80.000 Kilometer jährlich und damit circa 160.000 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Jahr“, sagte die damalige Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Über 83.000 Amtshandlungen

Neben den Mülltonnen sollen auch die 21.600 Papierkörbe die Stadt sauber halten. Seit mehr als zehn Jahren ist eine Vielzahl an Papierkörbe mit Aschenrohren ausgestattet, die für eine ordnungsgemäße Entsorgung von Zigarettenstummeln sorgen sollen. Laut der Stadt Wien landen jährlich rund 130 Millionen Zigarettenstummel in den Aschenrohren. Zusätzlich stehen über 3.500 Hundekotsackerlspender in der Stadt zur Verfügung.

Durch zahlreiche Aktionen wie etwa das Hundekotsackerl oder die Aschenrohre sollte es zu einer Verbesserung kommen. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2008 die WasteWatcher ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe: Sauberkeitsverfehlungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu bestrafen. Aufgrund von Delikten wie etwa die fälschliche Entsorgung von Zigarettenresten und Hundekot wurden seither über 83.000 Amtshandlungen durchgeführt.

Trotz gewisser Sauberkeitsverfehlungen zeigen sich die Wienerinnen und Wiener durchaus umweltbewusst. „Vor rund zwölf Jahren kam es zu einem Umdenken und wesentlich mehr Beschwerden bezüglich der Sauberkeit“, sagte Ableidinger. Seither komme es auch bei der Trennung seltener zu Problemen, fügte sie hinzu.

477 Kilogramm Müll pro Einwohner

Jährlich fallen in Wien rund 1,2 Millionen Tonnen Müll an. Dabei handelt es sich bei 527.000 Tonnen um Hausmüll, der über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelt wird. Die restlichen 360.000 Tonnen sind eine Zusammensetzung aus Altstoffen und biogenen Abfällen.

Für die Entsorgung stehen rund 220.000 Altstoffbehälter, 15 Mistplätze sowie über 100 Problemstoffsammelstellen für die getrennte Sammlung von Alt- und Problemstoffen zur Verfügung. Im Durchschnitt produziert jede Wienerin und jeder Wiener rund 477 Kilogramm Müll.