Blick auf Heiligenstädter Hangbrücke
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Verkehr

Heiligenstädter Hangbrücke: Arbeiten starten

Es ist eine Großbaustelle an einem Nadelöhr: Mit rund neun Monaten Verspätung beginnt am Mittwoch die Kompletterneuerung der Heiligenstädter Hangbrücke zwischen Wien und Klosterneuburg. Bereits heute wird die Baustelle eingerichtet.

880 Meter ist die Heiligenstädter Hangbrücke lang – und über 45 Jahre alt. Laut Stadt Wien weist sie mittlerweile massive Schäden auf, vor allem am Unter- und Überbau und an den Brückenlagern, die Unter- und Überbau verbinden. Im Zuge der Kompletterneuerung wird die 1973 erbaute Hangbrücke nun abschnittsweise abgebrochen und mit einer neuen Stützkonstruktion wieder errichtet.

Verkehrsbehinderungen wird es bei der Einrichtung der Baustelle laut Wiens Baustellenkoordinator Peter Lenz am Dienstag noch keine geben. Es würden zunächst nur Markierungsarbeiten durchgeführt, allerdings außerhalb der Verkehrsspitze. Die verkehrsrelevanten Arbeiten würden dann erst nach 22.00 Uhr beginnen.

Arbeiten dauern bis Mitte 2023

Die Sanierungsarbeiten sollen zweieinhalb Jahre dauern und bis Mitte 2023 fertig sein. Die Brücke wird in der Zeit zwar weiterhin befahrbar sein – der Baustellenkoordinator der Stadt, Peter Lenz rechnet jedoch mit deutlichen Verkehrsbehinderungen. „Die Bauarbeiten sind sehr anspruchsvoll und finden auf engstem Raum zwischen dem Leopoldsberg und der Bahnlinie statt. Wir haben daher kaum Spielraum für entlastende Verkehrsmaßnahmen“, so Lenz in einer Aussendung.

Seitlicher Blick auf Heiligenstädter Hangbrücke
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Die Brücke ist inzwischen massiv beschädigt

Man solle die Brücke daher in den Spitzenzeiten wenn möglich meiden, mehr Zeit einplanen – oder gleich auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, empfiehlt der Baustellenkoordinator. Die Stadt rechnet damit, dass die ersten Tage „problematisch“ sein werden, sich der Verkehr im Lauf der Bauzeit aber umorganisieren werde – wie bei ähnlichen Großbaustellen üblich. Die Hangbrücke ist Teil der B14, der Heiligenstädter Straße. Täglich fahren derzeit rund 34.000 Fahrzeugen darüber.

Eine Spur in jede Fahrtrichtung bleibt

Im Baustellenbereich wird die Straße von vier auf zwei Spuren reduziert – in jede Richtung gibt es damit eine Fahrspur. Die erlaubte Geschwindigkeit wird jedoch auf 30 km/h reduziert. Zusätzlich gibt es eine Ausweichstrecke für den Individualverkehr über die Kuchelauer Hafenstraße, wenn es die Verkehrslage notwendig macht. Linienbusse und Lkw können diese Straße jedoch nicht benutzen.

Um das Umsteigen auf die „Öffis“ zu erleichtern, sind die Buslinien 401, 402 und 403 zum Teil öfter, für bessere Anschlüsse an die S-Bahn. Auch die Möglichkeiten für das Radfahren wurden erweitert. Zum einen kann man weiterhin über die Kuchelauer Hafenstraße fahren – aber auch Hafenbegleitdamm, wo eine provisorische Brücke errichtet wurde. Zudem wird der Treppelweg am Damm befestigt.

Start eigentlich für Ende April geplant

Ursprünglich hätte die Kompletterneuerung der Hangbrücke bereits Ende April 2020 beginnen sollen. Aufgrund von Problemen bei der Ausschreibung kam es jedoch zu Verzögerungen. Laut der Brückenbau-Abteilung der Stadt Wien waren die Ergebnisse der Ausschreibung nicht im erwarteten Preis-Rahmen. Daher kam es zu einer Neuausschreibung. Details zu den damaligen Angeboten und den Erwartungen der Stadt wurden damals nicht kommuniziert – mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Ausschreibung.