Spitalsbetten
ORF.at/Birgit Hajek
ORF.at/Birgit Hajek
Gesundheit

Spitäler geben wieder Covid-19-Betten frei

Die Coronavirus-Lage in den Wiener Spitälern hat sich seit dem Höhepunkt im November deutlich entspannt. Es werden nun wieder Covid-19-Betten für andere Patientinnen und Patienten freigegeben, teilte der Gesundheitsverbund mit.

Seit dem Jahreswechsel sei die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten stabil, konstatierte der Wiener Gesundheitsverbund in einer Aussendung am Donnerstag. Aktuell würden 391 Erkrankte in den städtischen Spitälern versorgt, davon 101 auf Intensivstationen.

„Wir haben uns mittlerweile bei einem Niveau von maximal 400 spitalspflichtigen Covid-Erkrankten eingependelt, Tendenz fallend“, so Michael Binder, Medizinischer Direktor des Gesundheitsverbundes. Das ermögliche das Freigeben von Spitalsbetten. Und: „Wir hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen noch weiter entspannen wird.“

Höchststand Mitte November

Wie viele Betten nun konkret freigegeben werden, lasse sich jedoch nicht genau beziffern, so ein Sprecher des Gesundheitsverbundes gegenüber wien.ORF.at. Es handle sich dabei um eine fließende Entwicklung, im Zuge derer ganze Spitalsstationen quasi wieder zu Nicht-Covid-Stationen „rückgewidmet“ würden.

Den Höchststand an Covid-Erkrankten verzeichneten die Wiener Spitäler am 15. November des Vorjahres: Damals wurden 913 Menschen behandelt. Für die weiteren Entwicklungen sieht man sich gut gerüstet – auch für die möglicherweise verschärfte Situation durch mehrere Virusmutationen. Durch ein tägliches Monitoring könne man sehr schnell auf neue Entwicklungen reagieren, so der medizinischer Direktor des Gesundheitsverbundes Binder.

347 Neuinfektionen in Wien

Am Donnerstag wurden in Österreich binnen 24 Stunden 1.702 CoV-Neuinfektionen gemeldet – davon 347 in Wien. Österreichweit starben bisher 7.288 Personen an oder mit Covid-19. Wien meldete am Donnerstag sieben neue Todesfälle.

Die Kooperation der städtischen Spitäler mit den Wiener Privatkliniken und Ordensspitälern bleibt unterdessen aufrecht. Diese übernehmen derzeit einen Teil der elektiven Operationen, um die städtischen Kliniken zu entlasten, die Ordensspitäler unterstützen zudem bei der Versorgung von Covid-19-Erkrankten. Laut Gesundheitsverbund gibt es durch diese Kooperationen derzeit in Wien de facto keinen Rückstau bei Operationen.

Wien weiter mit bestem Wert bei Fallinzidenz

Der Trend bei den Coronavirus-Infektionen geht derzeit praktisch im ganzen Land nach unten – auch wenn am Donnerstag wieder rund 1.700 Neuinfektionen gemeldet wurden. Das geht aus dem Arbeitsdokument der Ampelkommission hervor. Demnach wurden in allen Bundesländern Rückgänge festgestellt. Die besten Werte weist Wien auf. Besonders ungünstig ist die Lage weiter im Lungau und in Teilen Kärntens.

Wien kommt auf eine 7-Tage-Inzidenz von 95,7 auf 100.000 Einwohner – der Salzburger Lungau liegt beispielsweise bei 592,6. Die Coronavirus-Ampel dürfte trotzdem österreichweit rot bleiben. Zumindest ist bei keinem Bezirk eine andere Farbe empfohlen oder Diskussionsbedarf angemeldet. Die Regierung hatte zuletzt für Österreich einen Wert von 50 als Ziel angegeben.