Kerzen und ein Engel
APA/Roland Schlager
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Politik

Kerzen entfernt: Gedenkstein für Terroropfer

Die Stadt errichtet einen Gedenkstein für die Opfer der Terrornacht vom 2. November. Zugleich wurde heute damit begonnen, die Tausenden Kerzen und Blumen an den Tatorten wegzuräumen.

Der Gedenkstein wird sich auf dem Desider-Friedmann-Platz – einem der Tatorte in der Innenstadt – befinden, kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag an. Ludwig hatte zu Mittag in Begleitung der gesamten Stadtregierung – auch die nicht amtsführenden Stadträte der Oppositionsparteien waren anwesend – eine Gedenkminute auf dem Desider-Friedmann-Platz abgehalten.

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Zwei Männer geben kerzen in Box
ORF
Ludwig und zwei Männer räumen Kerzen weg
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Ludwig und zahlreiche Fotografen bei Gedenkort
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Politiker im Kreis an Gedenkort mit vielen Kerzen
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Zahlreiche Kerzen vor Lokal
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Kerzen und ein Engel
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Im Anschluss berichtete er den anwesenden Medienvertretern, dass ein Gedenkstein – er soll einen Meter hoch sein und aus Hartberger Granit gefertigt werden – errichtet werde. Dieser soll im Zuge einer „würdigen Veranstaltung“ aufgestellt werden, wobei das erst nach dem Ende des Lockdowns passieren soll. Angehörige der Opfer sollen eingeladen werden. Die Schriftstellerin Monika Helfer werde außerdem ein für diesen Anlass verfasstes Gedicht vortragen, hieß es.

Kerzenreste für Museum und Künstler

Gleichzeitig werden die zahlreichen Kerzen, Blumen und andere Devotionalien, die nach dem Anschlag von der Bevölkerung an den Tatorten niedergelegt wurden, nun entfernt. Immerhin seien diese „witterungsbedingt schon sehr beeinträchtigt“, sagte der Bürgermeister.

Ein Teil davon wandert in das Haus der Geschichte. Auch das Wien Museum habe die Gedenkorte bereits dokumentiert, um „deutlich zu machen, wie viele Menschen sich hier beteiligt haben“. Darüber hinaus hätte sich eine Reihe von Künstlerinnen und Künstler gemeldet, die aus den Kerzenresten gerne Werke schaffen würden, sagte Ludwig.

„Opfer werden nicht vergessen sein“

„Die Opfer werden nicht vergessen sein“, sagte der Stadtchef. Mit dem Terroranschlag sei der Versuch unternommen worden, eine „furchtbare Narbe“ in die Stadt zu schlagen. Gleichzeitig hätten die Ereignisse aber auch zu einem Akt der Solidarität geführt: „Menschen haben sich umeinander gekümmert.“

Bei dem Anschlag in der Wiener Innenstadt am Abend des 2. November kamen vier Passanten ums Leben, mehr als 20 Personen wurden teils schwer verletzt. Der Attentäter wurde nach wenigen Minuten von der Polizei gestellt und erschossen.