Chronik

Untreueverdacht gegen Haberzettl vom Tisch

Nach den steuerlichen und bilanziellen Ermittlungen in der Causa Eisenbahnerwohnbaugenossenschaft BWSG wurde nun auch der Untreueverdacht gegen Ex-Eisenbahnergewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl fallengelassen.

Das teilte die Staatsanwaltschaft für Wirtschafts- und Korruptionssachen laut „Standard“ mit. Es bestehe kein tatsächlicher Grund zur Verfolgung der beiden im Februar 2019 aus dem Vorstand der BWSG abberufenen Direktoren, heißt es in der Mitteilung zur Einstellung.

Damit ist das von Funktionären der Eisenbahn- und Dienstleistungsgewerkschaft Vida betriebene Verfahren gegen den früheren ÖBB-Betriebsratsvorsitzenden, seinen Co-Vorstand bei der BWSG und die Käufer zur Gänze im Sand verlaufen, nachdem die Ermittlungen in finanztechnischen Punkten Anfang Juni des Vorjahres eingestellt worden, bestätigte Haberzettl-Anwalt Norbert Wess der Zeitung (Freitagausgabe).

Erforderliche Verdachtsintensität nicht nachweisbar

Die BWSG hatte Haberzettl und seinem Co-Vorstand bei der BWSG vorgeworfen, Wohnungen und Liegenschaften in der Wiener Marxergasse und in der Treustraße unter Wert verkauft und damit die BWSG um mindestens 2,5 Millionen Euro geschädigt zu haben. Mitte März 2019 brachte die BWSG deswegen gegen Haberzettl und fünf weitere Personen Anzeige wegen Untreue ein.

Der Verdacht, Haberzettl habe als Chef der BWSG gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Andreas H. Untreue begangen, indem die Liegenschaften Marxergasse 26 bis 28 in Wien-Landstraße im Juni 2018 ebenso unter Wert verkauft wurden wie die Wohnhausanlagen Treustraße 92 und Stromstraße 18-20 in Wien-Brigittenau, sei mit der für das Strafverfahren erforderlichen Verdachtsintensität nicht nachweisbar, heißt es dem Bericht zufolge in der Mitteilung der Korruptionsstaatsanwaltschaft.