Photovoltaik Anlage Viertel Zwei
Wien Energie/ Christian Hofer
Wien Energie/ Christian Hofer
Politik

Stadt Wien startet Photovoltaik-Offensive

Details zur schon mehrfach angekündigten Photovoltaikoffensive der Stadt Wien hat Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bekanntgegeben. Wien soll „Sonnenenergie-Musterstadt“ werden, um bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu sein.

Der Fokus liegt demnach auf einem städtetauglichen Ausbau, das heißt auf Flächen wie Dächer, Fassaden, Parkplätze, Deponien und Kraftwerksflächen, Restflächen von Infrastruktureinrichtungen wie etwa Lärmschutzwände, Betrieben oder Schulen. Dieses Flächenpotential soll kreativ genutzt werden. Den Vorrang haben dabei öffentlich nicht zugängliche und damit von der Allgemeinheit nicht nutzbare Flächen. Mit neuen Förderschwerpunkten sollen technisch anspruchsvollere, innovative PV-Lösungen gefördert werden, zum Beispiel mit PV-Folien, fassadenintegrierter Photovoltaik oder Beschattung durch PV-Anlagen auf Dächern mit zusätzlicher Begrünung.

In Zahlen ausgedrückt soll sich die Gesamtleistung der Photovoltaikanlagen in Wien bis 2025 verfünffachen, von derzeit 50 auf 250 Megawattpeak (MWpeak, das ist die maximal mögliche Spitzenleistung der Solarmodule). Zum Vergleich: Im Jahr 2013 wurden in ganz Österreich Photovoltaikanlagen mit insgesamt 250 MWpeak errichtet. "Unser Ziel ist, dass wir bis zum Ende dieser Regierungsperiode jedes Jahr so viele Photovoltaik-Anlagen errichten wie in den letzten 15 Jahren zusammen“, so Czernohorszky. Im Jahr 2030 sollen es dann allein in Wien insgesamt 800 MWpeak sein.

Viel Platz für Solarmodule notwendig

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es viel Platz, etwa 90 bis 100 Fußballfelder jährlich. Die Stadt kündigte an, "wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen zu errichten. Nach einer ersten Einschätzung geht man von einem Potential von rund 50 MWpeak allein auf Dächern öffentlicher Gebäude aus. Das entspricht einer Fläche von etwa 300.000 Quadratmetern.

Bessere Unterstützung, mehr Förderungen

Auch Anlagen von Wienerinnen und Wienern, die sich zu erneuerbaren Energiegemeinschaften zusammenschließen, sollen stärker forciert werden. Dazu wird eine neue Servicestelle geschaffen, die gemeinsam mit Bürgern und Betrieben Projekte entwickelt und sie durch alle Phasen ihres PV-Projektes beratend begleiten wird. Genehmigungsverfahren sollen einfacher werden. Die Förderung für PV-Anlagen soll von einer auf drei Millionen Euro jährlich angehoben werden. Schon im laufenden Jahr soll so der Ausbau der Sonnenenergie beschleunigt werden.

Die Offensive sei auch ein starker Impuls für den Arbeitsmarkt, betonte Czernohorszky. Denn für tausende zusätzliche Anlagen bis 2025 brauche es ausreichend Planer, Fachkräfte, Handwerkerinnen und Installateure, laut Czernohorszky insgesamt rund 1.200 dauerhafte Arbeitsplätze in der Ostregion.