Impfstoff AstraZeneca
APA/AFP/Sai Aung Main
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Coronavirus

Hacker: Höhere Schlagzahl bei CoV-Impfung

Erfreut hat sich Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) über die EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca geäußert. Damit könne die Zahl der Impfungen in Wien noch im Februar erheblich erhöht werden.

Der Impfstoff des britisch/schwedischen Unternehmens AstraZeneca soll für alle ab 18 Jahren zugelassen werden, also auch für Personen über 55 Jahren. Das war bisher ja mangels ausreichender Daten bezweifelt worden. Im Text der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) heißt es nun dazu: „Es gibt noch nicht genug Ergebnisse der Bevölkerung über 55 Jahren, aber es wird jedenfalls ein Impfschutz erwartet, weil diese Personengruppe in den Tests eine Immun-Antwort zeigt und auch basierend auf Erfahrungen mit anderen Impfstoffen.“

Der Impfstoff ist jedenfalls einfach zu handhaben. In Großbritannien, wo er seit Jänner eingesetzt wird, wird damit auch in Apotheken geimpft. Im Gegensatz zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna ist er bei normalen Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad bis zu sechs Monate lagerfähig, muss also nicht tiefgefroren werden. Ungeklärt ist noch immer, wie viele Impfdosen von AstraZeneca geliefert werden können. Über die Liefermengen wird zwischen der EU-Spitze und AstraZeneca noch diskutiert. Der Ausgang ist noch offen. In Österreich wird für Februar mit rund 344.000 Dosen des neuen Impfstoffs gerechnet.

Hacker geht jetzt von mehr Impfungen aus

Wieviel davon nach Wien geliefert wird, hängt vom Bevölkerungsschlüssel ab, das wären laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) „ein bisschen über 21 Prozent“. Im „Wien heute“-Interview sagte er, im Moment sehe es so aus, dass vielleicht schon übernächste Woche bis zu 60.000 Dosen AstraZeneca nach Wien kommen könnten, in der übernächsten Woche 90.000 Dosen. Überraschenderweise muss aber auch der AstraZeneca-Impfstoff zweimal verabreicht werden.

Peter Hacker

Hacker rechnet damit, dass in Wien spätestens in der dritten Februarwoche die Schlagzahl bei den Impfungen erheblich erhöht werden könne. Zur Verwendung des Impfstoffes bei Menschen über 65 Jahren sagte Hacker, dass sich das nationale oberste Impfgremium in den nächsten Tagen mit dieser Frage beschäftigen werde. Er erwarte dann eine „klare, österreichweite Empfehlung, die werden wir dann umsetzen“ – egal in welche Richtung.

Schrittweise Öffnung „mit Hirn“

Zur Frage des Lockdowns wiederholte Hacker seinen Standpunkt einer „Öffnung mit Hirn“. Es gebe keinen Grund, den Lockdown komplett aufrecht zu erhalten. Natürlich müsse über eine Öffnung Schritt für Schritt beraten werden, gleichzeitig aber auch die Entwicklung im Zusammenhang mit den mutierten Virusformen im Auge behalten werden.

„Mit Hirn“ bedeute, „dass es völlig undenkbar ist, dass 20 Leute auf einem Wühltisch Kleidung herauszupfen“, oder große Bauhäuser oder große Einkaufszentren aufsperren. Aber laut Hacker spricht nichts dagegen, dass man in den Zoo, ins Museum, zum Installateur gehen kann, „aber alles mit Spielregeln, die der Situation angepasst sind“.