U6-Station Michelbeuern – AKH
ORF.at/Zita Köver
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Chronik

CoV-Impfungen: Kritik an Reihenfolge im AKH

Auch aus dem AKH kommt nun Kritik an der Reihenfolge bei CoV-Impfungen. Laut „Kronen Zeitung“ soll Führungspersonal ohne Patientenkontakt noch vor Pflegern und Ärzten geimpft worden sein.

Von „Spritzen für Manager im Home Office“ ist laut „Kronen Zeitung“ im AKH die Rede. Pfleger und Ärzte, die auch mit CoV-Patienten zu tun haben, sollen dagegen noch nicht berücksichtigt worden sein. Kritik gibt es offenbar auch, weil der Impfplan im AKH nicht von Medizinern erstellt worden ist.

Die Sprecherin von AKH-Direktor Herwig Wetzlinger sagte gegenüber der „Kronen Zeitung“, dass die Berufsgruppen I, also Mitarbeiter im Gesundheitsbereich mit Kontakt zu vielen Personen, geimpft worden seien. „Innerhalb der Kategorien wurde nicht nach Berufsgruppen gereiht. Verwaltungspersonal ist auch in der Zentralen Teststelle oder bei Zugangskontrollen tätig, also in Bereichen mit hohem Personenkontakt“, wird die Sprecherin zitiert.

7.000 Anmeldungen für Impfungen

Die ersten Anmeldungen für Impfungen in Wiener Spitälern sind bis 21. Dezember möglich gewesen, 7.000 Bedienstete haben das genutzt, sie sind auch schon fast alle geimpft worden. Dazu gab es die Möglichkeit, sich auf einer Akutliste einzutragen, sollte Impfstoff übrigbleiben.

Laut Wiener Gesundheitsverbund wurde Personen von der Liste angerufen, als zwischenzeitlich mehr Impfstoff aus einer Dose gezogen wurde. Nicht alle Pesonen sind telefonisch erreicht worden, so kam auch Verwaltungspersonal zum Zug kam, das auf dieser Liste stand, erklärte AKH-Betriebsratsvorsitzender Johannes Kastner gegenüber Radio Wien.

FPÖ fordert Rücktritt

Der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp hat am Samstag den Rücktritt von Herwig Wetzlinger gefordert. „Es kann nicht sein, dass Führungs- und Verwaltungsangestellte eher Impfungen verabreicht bekommen als Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern, bloß weil sie in der Gunst des Direktors weiter oben stehen“, so Nepp in einer Aussendung.

Kurt Wagner, Gesundheitssprecher der SPÖ im Wiener Rathaus, zeigte sich über die „künstliche Aufregung“, in die sich der „Maskengegner und Impfverweigerer“ Dominik Nepp ergehe, verwundert: „Selbstverständlich werden die Vorgaben der Wiener Impfkoordination beim Impfen in den Wiener Gesundheitseinrichtungen befolgt und Prioritäten eingehalten.“ Wenn Verwaltungspersonal geimpft werde, dann, weil diese Personen auch in Bereichen eingesetzt werden, wo ein intensiver Kunden- und Patientenkontakt bestehe, so Wagner.

Ingrid Korosec, Gesundheitssprecherin der ÖVP, meinte in einer Aussendung, dass „das Gesundheitspersonal bei einer Corona-Impfung Vorrang vor Verwaltungspersonal haben muss". „Es wäre wirklich völlig unverständlich, wenn Verwaltungspersonal vor Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten geimpft wird“, so Korosec.