Arik Brauer im Dezember 2018
APA/Robert Jäger
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Kultur

Abschied von Arik Brauer am 16. Februar

Die öffentliche Verabschiedung für den den in der Vorwoche verstorbenen Arik Brauer findet am 16. Februar am Zentralfriedhof statt. Die Trauerfeier findet im Familienkreis mit wenigen geladenen Gästen statt.

Die öffentliche Verabschiedung wird am Dienstag, 16. Februar, zwischen 9.00 und 12.00 Uhr in der Halle 2 am Zentralfriedhof möglich sein, teilte die Wiener Bestattung am Montag mit. Bei der Trauerfeier um 14.00 Uhr für Familie und geladene Gäste ist die Teilnehmerzahl auf 50 Personen beschränkt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird dabei eine Rede halten, sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage. Arik Brauer wird in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt.

In memoriam Arik Brauer: Arik Brauer – Ich will nur Geschichten erzählen

In dieser Dokumention blickt Arik Brauer unsentimental auf sein Leben zurück: der Bub aus dem Wiener Arbeiterbezirk Ottakring überlebte trotz seiner jüdischen Herkunft den Nazi-Terror und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten und originellsten Künstler Österreichs. Der Film begleitet Brauer an seine zwei Wohnorte – Wien und Ein-Hod, ein Dorf im Norden Israels. Er zeigt den Künstler bei der Arbeit und im Kreis seiner Familie. Brauer resümiert mit spitzbübischem Scharfblick sein Werk und sein Leben, und schafft es gleichzeitig selbstironisch und versöhnlich zu sein.

Trauer um Universalkünstler

Arik Brauer ist am Abend des 24. Jänner im Alter von 92 Jahren verstorben. Am 4. Jänner 1929 in Wien als Erich Brauer geboren hat er sich als großer „Universalkünstler“, wie ihn etwa auch Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien nannte, etabliert. Als Maler war er einer der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Brauer reüssierte aber auch als Grafiker, Bühnenbildner und nicht zuletzt als Sänger („Sie ham a Haus baut“).

Tiefe Betroffenheit hat der Tod von Arik Brauer unter anderem unter Künstlern und Politikern ausgelöst. Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete ihn als „Künstler, wie unser Land – an kreativen Menschen so reich – nur wenige hervorgebracht hat“. „Mit Arik Brauer verlieren wir einen Universalkünstler, Humanisten und großen Menschenfreund“, reagierten Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ).

In memoriam Arik Brauer: Künstler, Mensch, Wiener – Arik Brauer im Gespräch

ORF III zeigt ein Gespräch, das Timna Brauer mit ihrem Vater Arik Brauer zu seinem 90. Geburtstag geführt hat. Sie spricht mit ihm über wenig bekannte Seiten und Aspekte seines Lebens und geht dabei zurück in die Kindheit Arik Brauers im Wien der 1930er Jahre. Es sind zeitgeschichtlich relevante Themen wie die Nachkriegszeit in Österreich, die Jahre der 68er-Revolte oder die Kriege in Israel Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre, die Arik Brauer miterlebte.