Ein Mann tippt in eine Tastatur die auf einem offenen Computer liegt
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Soziales

Verein verschenkt PCs für Homeschooling

Seit sich der Unterricht in der Pandemie hauptsächlich ins Internet verlegt hat, braucht jeder und jede Schülerin einen Laptop. Für viele Familien ist das ein finanzielles Problem. Ein Wiener Verein repariert deshalb alte Computer, um sie zu verschenken.

Bund und Stadt haben zwar 10.000 Stück vergeben, doch das reicht nicht. In einem Gemeindebau im dritten Bezirk arbeiten deshalb Peter Bernscherer und sein Team als Verein „PCs für alle“ an einer Lösung. Sie machen alte von Privatpersonen oder Firmen gespendete Laptops, Stand-PCs, Drucker und Bildschirme wieder so fit, dass sie weiterverwendet werden können.

Ein Mann greift in einen offenen Computer
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Festplatten fehlen häufig

Lange Warteliste

Begonnen hat der 55-Jährige 2018 in seinem Wohnzimmer, nachdem er nach einem Herzinfarkt zu arbeiten aufgehört hat. Anfangs hat er die Computer vorwiegend für Asylwerberinnen und -werber hergerichtet. Mittlerweile ist die Aktion größer geworden. „Unlängst habe ich zehn Laptops in die Wohnung bekommen. Das war ein bisschen eine Überraschung, weil ich die von der Post holen musste und das doch etwas schwerer war.“

Es kommen Anfragen quer durch alle Bevölkerungsschichten. Zu 99 Prozent, sagt Bernscherer, kommen sie momentan aber von Eltern, die Geräte für ihre Kinder brauchen. „Wir geben derzeit nur an Kinder, die im Home-Schooling, im Fernunterricht sind. Was anderes könne wir einfach nicht bewältigen.“ Die Anfragen wären konstant hoch. Aktuell würden 60 Eltern auf Computer für ihre Kinder warten.

Verein: Computer für alle

Viele Eltern können sich Computer oder Laptop für den Heimunterricht nicht leisten. Die Vergabe von 10.000 Geräten durch Bund und Stadt war nicht ausreichend. Ein Wiener Verein repariert daher alte Computer, um sie zu verschenken.

200 Geräte im Monat

Deshalb dreht das Team an freiwilligen Helfern täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr an mehreren Schrauben, um die Computer wieder zum Laufen zu bringen. Obwohl viele Geräte gespendet werden, muss auch der Verein Sachen anschaffen. „Mäuse, Tastaturen müssen wir immer kaufen. Viele Geräte bekommen wir von Firmen ohne Festplatten. Das heißt, Festplatten müssen wir auch zukaufen“, erklärt Bernscherer. Dafür werden Spendengelder verwendet. Öffentliche Geldmittel bekommt der Verein nicht. Über 200 Geräte wechseln im Monat den Besitzer.