Vorerst ist das „Impfreisen“ vor allem eine Idee des Verlegers Christian Mucha. Er wolle damit helfen und ein Stachel im Fleisch der EU sein, weil die nicht rasch genug Impfstoff beschafft habe. Mucha hat sich die Namensrechte für „Impfreisen“ sowie mehrere Internetseiten gesichert, wie er im Ö1 Morgenjournal sagte:
„Ich bin ein Nachdenker, der eine Idee entwickelt hat, die mir gehört. Die werde ich in einem Art Lizenzverfahren an Reiseveranstalter weitergeben, die dann die Reise abwickeln werden.“ Mucha lege dabei Wert auf gewissen Qualitätsansprüche, wie etwa, dass das Impfen nur unter ärztlicher Aufsicht stattfindet.
Ägypten, Dubai und Israel
Drei Destinationen hat der Verleger im Auge: Ägypten, Dubai und Israel. „Mein Wunsch ist es, dass wir diesen Impfstoff legal und zertifiziert bekommen“. Der Schwarzmarkt sei jedenfalls keine Option.
Drei Preiskategorien bis maximal 30.000 Euro sollen angeboten werden. Kritikern, die ein unmoralisches Angebot für Reiche und auf Kosten von Armen in anderen Staaten sehen, entgegnete der Verleger: „Das Discounter Angebot gibt es von 3.000 bis 4.000 Euro. Das ist nicht nur für Reiche.“
Außerdem wolle er jedem zehnten, der es sich schwer leisten kann, eine Gratisreise ermöglichen. Ein britischer Privatclub bietet Impfreisen für Superreiche gar um 45.000 Euro an. Ein deutscher Anbieter hingegen will Impfen ausgerechnet in Großbritannien und auf den Seychellen anbieten.
Bereits 2.000 Interessenten
Mucha´s „Impfreise“-Angebot ist seit zwei Tagen im Internet. Bisher haben sich 2.000 Interessentinnen und Interessenten unverbindlich angemeldet. „Ich habe zwei Angebote von Fluglinien bekommen, die mir ihre Flugzeuge anbieten,“ sagte Mucha.
Ungewöhnlich sind die Tricks, die der Verleger quasi empfiehlt: „In einem Land ist bei unserem Luxusreiseangebot die Impfung inkludiert. Denn sie wird in diesem Land vom Staat verabreicht und zwar gratis,“ so Mucha. Wie das geht: „In Wirklichkeit machen die Leute offiziell eine Geschäftsreise. Die Impfung gibt es drauf. Das kann dann von der Steuer abgeschrieben werden.“
Fix seien diese „Impfreisen“ aber noch keineswegs: „Ich bekomme das mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent so hin, wie ich mir das vorstelle“, sagte Mucha. Ein großes Restrisiko bleibe allerdings und es gibt freilich noch keinen Zeitplan. Zwischen Ende März und Anfang April soll die Aktion losgehen, so der optimistische Zeitschriften-Verleger Mucha, der seine Impf- und Geschäftsidee gerade im Rahmen eines mehrwöchigen Urlaubs von den Malediven aus entwickelt.