Die Anleitung zum Test erfolgt über eine App. Im Mund wird mit Salzlösung quasi gegurgelt, es ist ein einfaches Verfahren. „Und mit dem Testergebnis schütz’ ich mich natürlich, alle in meiner Umgebung, meine Arbeitskollegen und ich habe ein ruhiges Gewissen, dass ich nichts habe“, sagt die Mechatronikerin Ernestine Posch.
Das Familienunternehmen EVVA, Hersteller spezieller Sicherheitsschlösser, will mit möglichst viel Tests auf Nummer Sicher gehen. Der PCR-Gurgeltest ergänzt das bereits bestehende Angebot. Es ist freiwillig und für das international tätige Unternehmen der Schlüssel zur Aufrechterhaltung eines gesunden Betriebs, sagt Produktionsleiter Martin van Berkum: „Wir testen jeden Montag in der Früh mit einem Antigentest und haben dann Mittwoch und Freitag den Gurgeltest dabei und decken somit fast die ganze Woche an Tests ab.“
„Wien gurgelt“ mit 55 Firmen angelaufen
Das Projekt „Wien gurgelt“ befindet sich in der Pilotphase. 55 Unternehmen mit 60.000 Beschäftigten machen mit.
35 von 26.334 Tests CoV-positiv
Beim Fonds Soziales Wien (FSW) ist der PCR-Test, der für körpernahe Dienstleistungen, in der Pflege und Betreuung genauso gilt wie für einen Friseurbesuch, die dritte Woche im Einsatz, und er sei „Watschen-einfach“, wie es Martin Papai vom FSW formulierte: "Man muss einfach eine Salzlösung ungefähr 75 Sekunden lang gurgeln, das schafft jeder, das macht teilweise für den einen oder anderen vielleicht sogar Spaß.“ Laut Personalchef Christian Hennefeind können im FSW und dessen Tochterunternehmen alle rund 2.000 Beschäftigten einen PCR-Test für sich und einen Angehörigen in Anspruch nehmen.
Bisher waren von insgesamt 26.334 PCR-Gurgeltests 35 positiv, das sind 0,13 Prozent. 200 interessierte Wiener Firmen mit rund 30.000 Beschäftigten werden jetzt schrittweise in Abstimmung mit dem Medizinischen Krisenstab ins Testprogramm aufgenommen, hieß es. Bei Erfolg könnten bald alle Wienerinnen und Wiener den Gratis-PCR-Gurgeltest bekommen.
Testkapazität vervierfacht
Laut Landessanitätsdirektion Wien und medizinischem Krisenstab sind in den vergangenen 24 Stunden 527 positive Tests gemeldet worden. Darunter sind zwölf Nachmeldungen der letzten Tage enthalten. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 1.595.
Vergleicht man die letzten drei Freitage, so erkennt man eine Vervierfachung der Testkapazität verteilt über ganz Wien. Dadurch können natürlich auch mehr Fälle entdeckt und Infektionsketten unterbrochen werden. Der Anstieg bei den Neuinfizierten werde von der Wiener Gesundheitsbehörde genau beobachtet.