Einschusslöcher im Bereich des Tatorts in der Seitenstettengasse in Wien
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Terror: Justiz ermittelt gegen Verfassungsschützer

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit dem Terroranschlag gegen heimische Verfassungsschützer. Untersucht werden laut einem Zeitungsbericht mögliche Verfehlungen im Vorfeld des Attentats.

Zumindest drei Beamte sind demnach aktuell im Visier, darunter der ehemalige Leiter des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), Erich Zwettler, berichtet der „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe). Laut der Zeitung geht es bei den Vorerhebungen unter anderem um Amtsmissbrauch, teilweise durch Unterlassung.

Dem Vernehmen nach wird Zwettler etwa vorgeworfen, in der Terrornacht mit größerer Verspätung zum Dienst angetreten zu sein. Unter dem Verdacht des möglichen Amtsmissbrauchs stehe darüber hinaus ein LVT-Sachbearbeiter sowie ein leitender Beamte, der auch schon bei der Briefbombenserie in den 1990er Jahren nicht immer eine glückliche Figur abgegeben haben soll, so der „Kurier“ unter Berufung auf Sicherheits- und Justiz-Kreisen. Auch dieser soll versetzt worden sein.

Eine Anzeige angeblich aus Innenministerium

Die WKStA wollte sich nach APA-Anfrage nicht zu den Ermittlungen äußern. Zumindest eine der Anzeigen soll aus dem Innenministerium stammen. Ein entsprechender Bericht über mögliche Verfehlungen sei zu Jahresbeginn an die Staatsanwaltschaft Wien geschickt und von dort offenbar an die WKStA weitergeleitet worden, so die Zeitung unter Berufung auf das Ressort. Außerdem wurde gegen zumindest die drei Beamte ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dieses ruht aber vorerst, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.