Heinz-Christian Strache beim Wahlkampfauftakt „Team HC Strache“
APA/Herbert Neubauer
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Politik

Wohl bald erste Anklage gegen Strache

Fast zwei Jahre nach dem Auftauchen des „Ibiza-Videos“ könnte es demnächst zur ersten Anklage gegen den einstigen FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache kommen. Das berichtet der „Standard“. Dabei geht es um die Causa Privatkliniken.

Der Vorhabensbericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wurde dem Justizministerium am 8. Februar von der Oberstaatsanwaltschaft Wien übermittelt, bestätigten beide laut Ö1-Mittagsjournal. Der Vorhabensbericht liege dem Justizmininisterium derzeit zur Entscheidung vor, wurde der APA auch vom Ministerium bestätigt.

Korruption rund um Wiener Klinik vermutet

Strache hatte als Regierungsmitglied dafür geworben, dass die Wiener Klinik des einstigen Glücksspielmanagers und Rennfahrers Walter Grubmüller in den sogenannten Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (Prikraf) aufgenommen wird. Dadurch konnte sie Leistungen direkt mit den Sozialversicherungen verrechnen.

Weil Grubmüller an die FPÖ gespendet und Strache auf seine Yacht eingeladen hatte, vermutete die WKStA Korruption. Sie ermittelte gegen insgesamt vier Personen, nun soll dem Vernehmen nach Anklage erhoben werden – allerdings nicht gegen alle bisher Beschuldigten.

Strache-Anwalt von Freispruch überzeugt

Rund um die Causa Prikraf laufen nun auch Verdachtsprüfungen gegen den Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) und Manager der Uniqa-Tochter Premiqamed. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Strache-Anwalt Johann Pauer zeigte sich gegenüber Ö1 von einem Freispruch seines Mandanten in einem allfälligen Hauptverfahren überzeugt. Strache habe die Vorwürfe bereits mit Beweismitteln widerlegen können.