Vier Jahre lang ist an dem Projekt gearbeitet worden. Die Wien Energie hat dazu rund vier Millionen Euro investiert. Denn bisher wurde das eingesetzte Kühlwasser der Klimaanlagen über einen Kühlturm auf eine niedrigere Temperatur gekühlt und wieder rückgeführt – die entstandene Wärme wurde einfach an die Umgebungsluft abgegeben. Die Wien Energie nutzt nun diese Energie, um Fernwärme zu produzieren.
UNO-City speist Fernwärme
Ungenutzte Wärme aus der UNO-City wird in das Fernwärmesystem eingespeist. 2.400 Haushalte sollen laut Stadt so versorgt werden. Vorreiter war die Manner-Fabrik, als nächstes soll die Therme Wien warme Luft in die Fernwärme einspeisen.
Anstatt das Kühlwasser in den Kühlturm zu leiten, fließt es jetzt durch drei Wärmepumpen. Diese nehmen die Wärme des Kühlwassers von rund 32 Grad Celsius auf und wandeln sie in Fernwärme mit rund 85 Grad Celsius um. Die Fernwärme fließt dann ins Fernwärmenetz und das abgekühlte Kühlwasser zurück in die Kältemaschinen.

410.000 Haushalte mit Fernwärme geheizt
„Wir nehmen diese Abwärme weg. Das sind etwa 18 Millionen Kilowattstunden. Wir wandeln das in Wärme für 2.400 Haushalte um und wir sparen damit 3.500 Tonnen Co2 ein jedes Jahr“, sagte Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl gegenüber „Wien heute“.
Die Wien Energie versorgt derzeit mehr als 410.000 Haushalte und 7.200 Großkunden mit Fernwärme. Neben klassischen Erzeugungsanlagen wie der Müllverbrennung oder den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, setzt Wien Energie auf unterschiedliche erneuerbare Quellen: Neben dem Energierecycling bei der UNO City wird etwa schon die Abwärme der Manner-Schnittenproduktion in Hernals genutzt.

Auch bei der Therme Wien kommen ab 2022 Wärmepumpen zum Einsatz, um fast 2.000 Haushalte in der Umgebung künftig mit Restwärme aus dem Badewasser zu versorgen. „So sollte die Zukunft energietechnisch ausschauen. Und da sollten wir versuchen, viele dieser Projekte zu multiplizieren, um zu zeigen was wir technisch können“, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).