Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Interview mit „Wien heute“
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Coronavirus

Hacker: „Sehen noch nicht gesamte Auswirkung“

Dass die Corona-Ampel in Wien von orange auf rot gesprungen ist, hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wegen der steigenden Zahlen „überhaupt nicht überrascht“. Und in „Wirklichkeit sehen wir noch nicht die gesamte Auswirkung.“

„Wir haben auf der einen Seite eine Mutation, von der wir wissen, dass sie infektiöser ist. Sie macht zwar nicht kränker, aber sie überträgt sich schneller. Wir haben Schulöffnungen hinter uns, wir haben die Handelsöffnung hinter uns. Diese Entscheidungen brauchen dann mehrere Tage, bis man sie dann in ihren Auswirkungen sieht“, sagte Hacker gegenüber „Wien heute“.

Auf der anderen Seite gebe es bereits erste Auswirkungen der Impfungen. „Wir sehen in den Alten- und Pflegeheimen nur mehr ein Fünftel der aktiven positiven Fälle, als wie am Anfang des Jahres. Also da haben wir im Augenblick so ein Gegeneinanderdrängen unterschiedlicher Entwicklungen“, sagte Hacker. Und in „Wirklichkeit sehen wir noch nicht die gesamte Auswirkung“.

Warum ist die Corona-Ampel wieder rot?

Lockerungen, Tests , Mutationen. Vieles kann dazu führen, dass die Infektionszahlen weiterhin hoch sind in ganz Österreich und damit auch in Wien. Die Schulen sind auch geöffnet. Positiv wirken sich offenbar die Impfungen aus. In den Altersheimen gibt es weniger aktive Fälle.

„Ende Februar, Anfang März die nächsten Entscheidungen“

Daher würden sicherlich die nächsten Tage noch spannend, um dann „Ende Februar, Anfang März die nächsten Entscheidungen treffen zu können.“ Wie etwa weitere Öffnungsschritte. Dazu sei aber entscheidend, ob man eine Stabilisierung der Zahlen schaffe.

Generell müsse man beim Infektionsgeschehen auch die Testungen berücksichtigen. Denn in ganz Österreich werde so viel getestet wie niemals zuvor. „Mehr testen heißt, man will schneller die Fälle finden, die positiv sind, aber noch keine Symptome haben. Wir haben fast 50 Prozent aller gefundenen positiven Fälle ohne Symptome und das ist eigentlich großartig“, so Hacker.

Debatte über Impfstoff-Qualität „sinnlos“

Alle Maßnahmen, die von der Stadt gesetzt werden, hätten immer das einzige Ziel „den Peak, den Ausschlag noch oben, soweit wie möglich einzudämmen und unter Kontrolle zu halten“, sagte Hacker, der gleichzeitig betonte, froh zu sein, jetzt auch die Impfungen zu haben.

Er habe „überhaupt kein Verständnis für merkwürdige Diskussion, die da an kleinen Ecken stattfindet, über die Qualität von Impfstoffen, die bereist zugelassen sind. Diese Debatte können wir uns nicht leisten und sie ist auch sinnlos, weil alle Impfstoffe die wir haben sind fantastisch gute Impfstoffe. Man sieht in Alten- und Pflegeheimen, dass die Impfung einen sehr, sehr positiven Effekt hat“.