Nachtasyl von außen
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Wirtschaft

„Nachtasyl“ von Schließung bedroht

Die Nachtgastronomie befindet sich in einer schwierigen Lage. Der letzte Regulärbetrieb war vor fast einem Jahr. Nun gab der Besitzer des „Nachtasyl“ bekannt, dass er das Kultlokal wohl „für immer“ zusperren muss. Er hofft aber noch auf „ein Wunder und Sponsoren“.

„Da ich das Lokal erst 2020 übernommen habe, habe ich leider absolut keinen Anspruch auf einen Fixkostenzuschuss oder andere Unterstützungen. Ich musste die letzten Monate also großteils aus eigener Tasche finanzieren. Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem die Taschen leer sind“, schrieb Dan Lestrade auf Facebook.

Nachtasyl-Baustelle
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Das Nachtasyl wurde bereits ausgeräumt

Im „Wien heute“-Interview sagte Lestrade, dass er ursprünglich die Zusage von Investoren hatte. Die wären aber im Sommer abgesprungen, als klar wurde, dass die Nachtgastronomie noch länger geschlossen bleibt. „Ich habe jetzt einen Spendenaufruf auf Facebook, vielleicht bringt das ja was.“

Finanzierung nicht möglich

Am Anfang der Maßnahmen habe noch niemand ahnen können, „wie die Regierung uns in die Schranken weisen und uns das Arbeiten untersagen wird“. Mittlerweile sei dem Besitzer auch klar, dass die Nachtgastronomie „noch sehr, sehr lange geschlossen bleiben wird“. Ein Weitermachen sei daher finanziell gesehen „vollkommen unmöglich, von der psychischen Belastung mal ganz abgesehen“. Das an das „Nachtasyl“ angeschlossene „Tagasyl“ wird ebenfalls schließen.

Kein „Soft-Lockdown“ für Bars

Im „Nachtasyl“ überlegt der Betreiber zu schließen, das „Dino´s“ wird zur Teststraße umfunktioniert. Die Bars haben bis auf kurze Zeit den härtesten Lockdown ausgefasst.

Das Lokal übernahm Lestrade aus Sentimentalität. Er war vor 20 Jahren selbst Stammgast. „Ich wollte eigentlich nur, dass das Lokal weiter bestehen bleibt. Der ehemalige Besitzer ist in Pension gegangen und es sollte eigentlich nur fortbestehen. Ich wollte nur einige Dinge ändern, die gemacht werden müssen.“