Coronavirus

Wiener Arzt will Sputnik V besorgen

Die aktuellen Lieferprobleme bei AstraZeneca und die schleppend anlaufende Impfstrategie der EU sorgen jetzt zu einem neuen Vorstoß. Der Wiener Anästhesist und Intensivmediziner Michael Zimpfer will auf eigene Faust den russischen Impfstoff Sputnik V besorgen.

Er will nicht länger warten, sagt Zimpfer. Er will laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ deshalb selbst den Impfstoff Sputnik V bestellen. Dafür will er seine guten Kontakte nach Russland nützen. In zwei bis drei Wochen, hofft er, könnte der Impfstoff dann in Wien sein. „Der Impfstoff ist absolut tauglich“, sagte er zur „Krone“.

Ärztekammer prüft Fall

Wenn Sputnik V dann da ist, steht er aber vor einem Problem: Das Serum ist in der EU und damit auch in Österreich noch nicht zugelassen. Zimpfer will deshalb bei den Behörden um eine Bewilligung ansuchen. Ob das klappt, ist allerdings noch fraglich. Die Ärztekammer bezeichnet das Vorhaben als „juristisch heikel“. Man prüfe derzeit in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium den Fall.

533 Neuinfektionen in Wien

Am Mittwoch wurden in Österreich 2.006 CoV-Neuinfektionen gemeldet – davon 533 in Wien. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen und liegt laut AGES nun bei 139,1.

Bis jetzt habe man noch nie mit einer derartigen Situation zu tun gehabt. Zimpfer wiederum verweist auf das EU-Land Ungarn, das sich bereits mit zwei Millionen Dosen des russischen Impfstoffs eingedeckt hat. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ Anfang Februar den Gedanken geäußert, dass der russische oder chinesische Impfstoffe nach einer EU-Zulassung in Österreich produzieren werden könnten.