Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Interview
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Coronavirus

Öffnungen: „Draußen ist besser als drinnen“

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will sich noch nicht für konkrete nächste Öffnungsschritte aussprechen und die Beratungen am Montag abwarten. Sein Motto bei möglichen Öffnungen: „Draußen ist besser als drinnen.“

Ein Jahr steht Wien nun im Zeichen der CoV-Pandemie: Am 26. Februar 2020 wurde in Wien der erste Patient positiv auf das Coronavirus getestet: ein Wiener Anwalt, dem es heute wieder gut geht. Seitdem wurde das Virus in Wien bei über 91.000 Menschen nachgewiesen. Ludwig zog am Jahrestag im „Wien heute“-Gespräch mit Peter Unger Bilanz und sprach von „starken Auswirkungen“ auf den Wirtschaftsstandort Wien, das Bildungssystem, den Arbeitsmarkt.

Ein Jahr Corona: Bürgermeister Ludwig zieht Bilanz

Auch in der Landespolitik ist und bleibt Corona das bestimmende Thema. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zieht im Studio Bilanz.

Wie es aus seiner Sicht weitergehen, ob es konkret am 15. März weitere Öffnungsschritte geben soll, dazu wollte Ludwig noch die anstehenden Beratungen der Bundesregierung am Montag abwarten. Wirtschaft, Sport und Kultur haben zuletzt stark auf weitere Öffnungen ab Mitte März gedrängt. Die Gesundheit der Menschen stehe im Vordergrund, die Mutationen seien ein großer Unsicherheitsfaktor, so Ludwig am Freitagabend. Man müsse nun „die Zeit überwinden, bis eine möglichst große Gruppe durchgeimpft ist“.

„Richtlinien genau definieren“

Unter dem Motto „draußen ist besser als drinnen“ könne man „die Möglichkeit schaffen, Öffnungsschritte so zu gestalten, dass die Gesundheit der Menschen nicht gefährdet ist, trotzdem aber nicht illegale Treffen stattfinden in größeren Freundeskreisen, wo dann vielleicht auch die Barrieren fallen“, sagte Ludwig.

Dazu müssten Rahmenbedingungen gemeinsam mit Gastronomen, Kultureinrichtungen und Sportvereinen geschaffen werden, damit die Sicherheit gewährleistet sei. „Man muss die Richtlinien genau definieren.“ Aus Ludwigs Sicht sollen beispielsweise Kinder, die am Vormittag die Schule besuchen, durchaus am Nachmittag Fußball spielen dürfen. „Sie werden sich aber nicht in der Garderobe treffen können“, so der Bürgermeister.

Schanigärten: „Öffentlichen Raum anders bespielen“

Zu einer möglichen Schanigarten-Öffnung sagte Ludwig, er könne sich vorstellen, dass man den öffentlichen Raum stark nutze. Dass nicht jedes Lokal einen Schanigarten habe, wisse er. „Vielleicht finden wir gemeinsam – die Stadt, Gastronomen, aber auch Kultureinrichtungen – die Möglichkeit, dass wir den öffentlichen Raum in dieser Zeit gemeinsam anders als sonst vielleicht bespielen.“