Kuverts mit Coronavirus-Selbsttests
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CORONAVIRUS

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Ab Montag werden in den Apotheken CoV-Gratistests ausgegeben. Pro Person und Monat gibt es fünf Tests – nicht aber für Personen, die sich von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgemeldet haben.

650.000 Einzel-Testkits haben die Apotheken allein in Wien geliefert bekommen. Die Apotheker müssen die Testkits selbst in Kuverts verpacken. „Es kann sein, dass jetzt einige Apotheken ab Montag noch keine Tests haben. Es werden im Laufe der Woche sicher alle Apotheken die Tests zur Verfügung haben“, so Apothekerin Caroline Frauendorfer in „Wien heute“.

In den nächsten Wochen werden weitere Wohnzimmertests an die 325 Apotheken in Wien geliefert. Daher ersucht die Wiener Apothekerkammer, nicht gleich am ersten Tag die Apotheken zu stürmen, um einen Test zu ergattern. Die Gratistests gelten nicht als Nachweis für Friseur und andere körpernahe Dienstleistungen, sondern sind rein als Selbstkontrolle gedacht, wenn man andere Personen treffen möchte.

Apotheken geben CoV-Tests gratis aus

Ab Montag gibt es in allen Apotheken Nasenbohr-CoV-Tests gratis. Jede Apotheke erhält pro Woche 2.000 Tests. Aber erst nach und nach – daher wird gebeten, nicht gleich in der kommenden Woche die Apotheken zu stürmen. Pro Person und Monat bekommt man fünf Stück, außer man hat sich von ELGA bewusst abgemeldet.

Gratistest nur mit ELGA

Für Kritik von Ärztekammer und Pensionistenverband hatte im Vorfeld gesorgt, dass nicht alle Personen einen Gratistest in den Apotheken erhalten werden. Rund 300.000 der 8,8 Millionen E-Card-Besitzer gehen leer aus, weil sie aus der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) ausgestiegen sind. Denn ohne ELGA-Anknüpfung der E-Card weiß der Apotheker nicht, ob die Person nicht schon bei anderen Apotheken ein Set abgeholt hat. „Es werden jene bestraft, die von einem Recht, das ihnen zusteht, Gebrauch gemacht haben“, wurde Peter Kostelka, Präsident des SPÖ-Pensionistenverbands, dazu in der „Kleinen Zeitung“ zitiert.

Wer bei ELGA angemeldet und älter als 15 Jahre ist, bekommt in einer Apotheke mit der E-Card ein Mal im Monat fünf Einzeltests kostenlos. Wie die Tests richtig ausgeführt werden, ist per Anleitung im Test-Kit enthalten. Nicht alle Tests sind gleich, sie kommen von unterschiedlichen Herstellern. Virologen empfehlen, sich vor den Tests zu schnäuzen, dadurch entstehen feine Tröpfchen. Das Ergebnis ist dann genauer.

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Ab Montag gibt es gratis „Nasenbohrertests“ in den Apotheken. Allerdings nicht für alle, sondern nur für jene, die bei ELGA, also bei der elektronischen Gesundheitsakte angemeldet sind. Das sorgt für Diskussionen, genauso wie die Verlässlichkeit der Tests.

Virologe: „Keine ultimative Sicherheit“

„Ultimative Sicherheit gibt es mit dem Schnelltest nicht“, sagte der Virologe Lukas Weseslindtner von der MedUni Wien gegenüber ORF.at. „Aus virologischer Sicht ist ein Schnelltest für maximal 24 Stunden verlässlich, aber nur bei hoher Viruskonzentration“, so der Forscher. Nachsatz: „Ansteckend sein kann man trotzdem – nur eben nicht hochansteckend.“

Entscheidend für die Treffsicherheit der Schnelltests ist der Zeitpunkt ihres Einsatzes. Etwa drei bis vier Tage nach der Ansteckung kann eine CoV-Infektion erstmals mittels PCR im Labor nachgewiesen werden. Viele Betroffene verspüren noch keine Symptome, können das Virus aber bereits weitergeben. Der Schnelltest schlägt zu diesem Zeitpunkt noch nicht an.