Spechte nisten sich bevorzugt in alten Bäumen an, weil dort die Nahrungssuche leichter ist. In Wien finden sie gute Voraussetzungen, nicht nur im Wienerwald, im Lainzer Tiergarten, in der Lobau oder im Prater, so Projektleiter Josef Mikocki von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien gegenüber Radio Wien: „Auch in Parks der Innenstadt, etwa am Ring, kann man den Buntspecht trommeln hören.“
Buntspechte sind in Wien am häufigsten zu finden. Dazu kommen aber auch acht weitere Specht-Arten, im europäischen Vergleich kommt keine weitere Großstadt auf eine so große Vielfalt an Spechtearten. Ebenfalls in Wien gesichtet worden sind schon Blutspecht, Mittelspecht, Kleinspecht, Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Weißrückenspecht und Wendehals. Die einzige Spechtart Europas, die nicht in Wien fliegt, ist der Dreizehenspecht, der allerdings vor allem in Bergewäldern beheimatet ist.
Aktionswoche zur Specht-Beobachtung
Für das Ökosystem spielen Spechte eine wichtige Rolle, so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung, „da sie mit ihrem Höhlenbau Wohnraum für viele andere Vogelarten, Säugetiere und Insekten schaffen“. Die Erhaltung von alten Bäumen ist daher für Spechte und andere Tierarten besonders wichtig.
BirdLife und die Umweltschutzabteilung der Stadt Wien zu einer Aktionswoche ein. Dabei werden online Meldungen über die Plätze gesammelt, an denen Spechte gesichtet wurden. Zur Bestimmung der richtigen Specht-Art gibt es Hinweise mit Bildern und Tonaufnahmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auch eingeladen, Fotos von Spechten auf der Homepage hochzuladen.
Die Teilnehmer erhalten ein kleines Geschenk und es wird ein „Vogelfreunde-Paket“ verlost. Die Aktionswoche dauert bis 14. März, Beobachtungen von Spechten können auf der Homepage aber bis Juni gemeldet werden.