Wasserstoff-Testbus der Wiener Linien
M.Helmer
M.Helmer
Wirtschaft

Stadtwerke investieren 4,25 Mrd. in Klimaschutz

Die Coronavirus-Pandemie hat den Klimaschutz aus den Schlagzeilen verdrängt, das Thema wird deswegen aber nicht weniger wichtig. Die Wiener Stadtwerke haben heute Details zu ihrem Beitrag präsentiert, Wien bis 2040 emissionsfrei zu machen.

„Die nächsten Jahre werden in punkto Klimaschutz entscheidend sein. Wir müssen einen merklichen Beitrag leisten und Geld in Klimaschutz investieren“, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Gemeinsam mit den Generaldirektoren der Wiener Stadtwerke, Martin Krajcsir und Peter Weinelt, präsentierte er ein Investitionsprogramm im Umfang von insgesamt 5,6 Milliarden Euro. Drei Viertel davon sollen direkt in den Klimaschutz fließen, die Bandbreite reicht dabei vom U-Bahn-Bau bis hin zu erneuerbaren Energien.

Wien setzt auf Wasserstoff

Mit der Gründung der „Wiener Wasserstoff GmbH“ will die Stadt ein Zeichen setzen. Konkret baut Wien Energie eine 2,5 MW-Elektrolyseanlage und sorgt auch für den Transport des Wasserstoffs an eine Tankstelle der Wiener Netze in der Leopoldau, die heuer im Spätherbst eröffnet wird. Spätestens 2024 sollen dort zehn Wasserstoffbusse der Wiener Linien betankt und auf der Linie 39A eingesetzt werden. Erste Versuche seien sehr positiv verlaufen. Mittelfristig sei es Ziel, der Wasserstoff-Hub der Region zu werden. Die Stadtwerke könnten von der Produktion über die Lieferung und die Betankung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff alles in einer Hand abbilden.

Das Engagement in die Zukunftstechnologie Wasserstoff sei aber nur eines in einer Reihe von Projekten, die die Stadt umweltfreundlicher machen sollen, wie zum Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energien mit Einsatz von Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Fernwärme und Fernkälte. Daneben verwiesen die Stadtwerke auf den Ausbau und die Modernisierung der Leitungsnetze sowie den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, hier besonders der U-Bahn.

Viele Hebel, um Zukunft zu gestalten

Neben Klimaschutz sieht die Stadt auch die Digitalisierung als breites Feld für zukünftiges Engagement. Wienerinnen und Wiener sollen digitale Dienstleistungen bereitgestellt werden, die einfachere und bessere Services ermöglichen. Als Beispiel nannte Hanke hier den Service Treff, in dem Kundinnen und Kunden alle Unternehmen an einem Ort antreffen können. Als ein weiteres Instrument genannt wurde auch der Innovationsfonds der Wiener Stadtwerke. Hier würden Projekte entwickelt wie etwa ein Gebärden-Avatar, der Störungsinformationen der Wiener Linien für Gehörlose in Echtzeit übersetzen soll.

Oft stünden gewaltige Summen hinter den Projekten, die das Leben für die Menschen in der Stadt erleichtern sollen. Wirtschaftsstadtrat Hanke betonte aber auch, dass kaum ein anderes Unternehmen in Wien eine vergleichbare Hebelwirkung habe, um reale Verbesserungen umzusetzen.