Chronik

Wilde Verfolgungsjagd mit Drogenlenker

Wieder hat sich ein Drogenlenker eine Verfolgungsjagd mit der Wiener Polizei geliefert. Erneut ging es gegen Einbahnen, erneut wurden Fußgänger auf Schutzwegen gefährdet. Es lag ein Haftbefehl gegen den 27-Jährigen vor. Der Mann besitzt keinen Führerschein.

Beamte der Bereitschaftseinheit wollten den Autofahrer einer routinemäßigen Lenker- und Fahrzeugkontrolle unterziehen, worauf dieser aufs Gaspedal stieg. Wie Polizeisprecher Daniel Fürst schilderte, raste der Lenker mit bis zu 60 Stundenkilometern durch 30er-Zonen, fuhr mehrfach gegen Einbahnen, gefährdete damit ihm vorschriftsmäßig entgegenkommende Lenker, ignorierte Abbiegeverbote und brachte Fußgänger in Gefahr, die die Fahrbahn überqueren wollten.

Straßenblockade mit Polizeiautos

„Er hat auch einen Grünstreifen zu einer Kehrtwende genutzt“, teilte Fürst mit. Die Fahrt ging erst zu Ende, nachdem die Polizei in der Feldkorngasse mit Einsatzfahrzeugen eine Straßenblockade errichtet hatte und der 27-Jährige nicht mehr weiter konnte. Im Zuge der anschließenden Amtshandlung stellte sich heraus, dass der Lenker keinen Führerschein besitzt, von Suchtmitteln beeinträchtigt war und vom Wiener Landesgericht für Strafsachen per Haftbefehl gesucht wurde.

Auch Autobesitzer verhaftet

Der Mann wurde umgehend festgenommen, zusätzlich zu seinen bestehenden Problemen mit der Justiz erwartet ihn nun wohl ein Strafverfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit. Vorerst wurde er wegen zahlreicher Verwaltungsübertretungen angezeigt. Der Pkw war nicht auf den Raser, sondern einen gleichaltrigen Mann ebenfalls serbischer Herkunft zugelassen. Als dieser in der Polizeiinspektion Van-der-Nüll-Gasse erschien, um seine Fahrzeugschlüssel zu übernehmen, klickten auch für ihn die Handschellen. Gegen ihn lag ebenfalls ein aufrechter Haftbefehl vor. Weshalb die beiden Männer zur Festnahme ausgeschrieben waren, ließ sich am Mittwoch vorerst nicht klären.

Regierung: „Extrem-Raser“ sollen Auto verlieren

Im Ministerrat wird am Mittwoch ein Fünfpunkteplan gegen extreme Raserei beschlossen. Dieser sieht die bereits im Vorjahr angekündigten höheren Strafen für Schnellfahrer vor, außerdem wird die Führerscheinentzugsdauer verdoppelt. In besonders gefährlichen Fällen soll künftig das Fahrzeug beschlagnahmt werden – mehr dazu in Auto weg bei schweren Fällen (news.ORF.at).