Hotel Imperial
ORF.at/Kaja Stepien
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Wirtschaft

Ruf nach „Konservierungsprämie“ für Hotels

Die Wiener Hotellerie befürchtet, auch nach der Pandemie noch lange nicht die Auslastungszahlen der letzten Jahre zu erreichen. Aus der Wirtschaftskammer kommt nun die Forderung, Hotels mit einer „Konservierungsprämie“ unter die Arme zu greifen.

Die Wiener Hotellerie habe nun größtenteils seit einem Jahr geschlossen, sagte der der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, Markus Grießler am freitag. Auch während der Sommermonate, als eine Öffnung erlaubt war, hätten viele ihre Häuser nicht aufgesperrt.

Ausbleibende Touristen und damit geringe Nachfrage hätten das unmöglich gemacht: „Bei einer ähnlichen Situation in der Zukunft muss anders reagiert werden. Hotels sind enorme Investitionen mit hohen laufenden Kosten, hier bedarf es besonderer Regeln.“

Ähnlich Stilllegungsprämie in der Landwirtschaft

Es müsse nun Lösungen für Zeiten geben, in denen die Nachfrage auch für eine längere Periode nachlasse, forderte Grießler: „Das Problem der nächsten Jahre wird ja sein, dass es weniger Touristen als in den letzten Jahren geben wird. 2019 etwa hatten wir 17,6 Mio. Nächtigungen. Die Hotelkapazitäten sind für diese Ströme ausgelegt. Die Hotels werden nun insgesamt weniger ausgelastet und haben dennoch fast die gleichen Kosten. Das wird viele, die jetzt die Pandemie überstanden haben, in der Zukunft in die roten Zahlen treiben.“

Er empfahl die Einführung einer Konservierungsprämie, ähnlich der Stilllegungsprämie in der Landwirtschaft: „Wenn Hotels stillgelegt werden und damit die Bettenkapazität in der Stadt gesenkt wird, steigt auch bei weniger Touristen die Auslastung der offenen Hotels auf ein gewinnbringendes Niveau. Mit einer Konservierungsprämie für diese temporär geschlossenen Häuser können diese über die Dürreperiode hinweg gesichert werden, um dann, wenn die Gäste wieder zahlreicher kommen, schnell wieder am Markt zu sein.“

Hotels als Klassenzimmer oder Homeoffice

Zudem, so schlug der Spartenobmann vor, könnten Seminar- oder Veranstaltungsräume von Hotels auch als Klassenzimmer für Schulen mit erhöhten Platzbedarf dienen – oder als Homeoffice außerhalb der eigenen vier Wände. Auch dafür brauche es jedoch eine rechtliche Basis, betont er.