Lkw-Reifen
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Chronik

Rund 800 Fahrzeuge mit schweren Mängeln

Mehr als 1.300 Mal hat im Vorjahr das Prüfteam der Stadt Wien auffällige Fahrzeuge kontrolliert. Bei knapp zwei Drittel der Fälle wurden schwere Mängel am Fahrzeug festgestellt. Bei einem Viertel bestand sogar Gefahr im Verzug.

Bei den regelmäßigen „technischen Unterwegskontrollen“ auf Wiens Straßen werden auffällige Fahrzeuge von der Polizei angehalten und von den Fachleuten der Landesfahrzeugprüfstelle im mobilen Prüfbus technisch überprüft. Die Prüfstelle gehört zur MA 46 mit Sitz in Simmering.

Prüfer bei Lkw in Werkstatt
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Schwere Fälle bringt die Polizei direkt in die Werkstätte der MA 46 in Simmering

„Das ist natürlich ganz wichtig für die Verkehrssicherheit, aber auch für die Umwelt, weil es auch um Emmissionskontrollen bei den Fahrzeugen geht“, sagte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Samstag gegenüber „Wien heute“.

Fahrzeuge gezielt herausgefischt

Allein 2020 wurden nach solchen gemeinsamen Schwerpunktaktionen über 1.300 Gutachten erstellt. Es werden gezielt jene Fahrzeuge herausgefischt, die in ihrer Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt erscheinen. Die Trefferquote ist dann auich entsprechend hoch, wie die Bilanz 2020 zeigt: Über 90 Prozent der kontrollierten Fahrzeuge wiesen schwere Mängel auf.

Fahrzeugprüfstelle zieht Bilanz

Das Kfz-Prüfteam der Stadt Wien hat im vergangenen Jahr mehr als 1.300 auffällige Fahrzeuge kontrolliert. Bei knapp zwei Drittel der Fälle sind schwere Mängel am Fahrzeug festgestellt worden, bei einem Viertel bestand sogar Gefahr im Verzug.

Schwerwiegende Fälle bringt die Polizei direkt in die Werkstätte der MA 46 in Simmering. Hier werden die Fahrzeuge von den Technikern auf Herz und Nieren geprüft. „Was wir sehr oft erleben, sind Schäden bei den Reifen, teilweise auch katastrophale Mängel bei den Bremsen und sehr oft auch bei der Beleuchtung“, sagte Markus Raab, Abteilungsleiter bei der MA 46, im „Wien heute“-Interview. Bremsen und Reifen werden in der Werkstätte deshalb besonders durchgecheckt. Solche Vergehen können mehrere tausend Euro kosten.

Kennzeichenabnahme bei schweren Fällen

Ein Drittel der beanstandeten Fahrzeuge wurden aus dem Verkehr gezogen, weil Gefahr im Verzug bestand. Bezogen auf die Fahrzeugklasse entfielen im Vorjahr 370 Gutachten auf Pkws, 842 Gutachten auf Lkws sowie etwa 100 Gutachten auf Anhänger und Motorräder. Bei den überprüften Lkws lagen bei über 60 Prozent schwere Mängel und bei rund 25 Prozent sogar Gefahr im Verzug vor. In den meisten Fällen müssen an einem Fahrzeug gleich mehrere Punkte beanstandet werden.

So wiesen allein die Gutachten für Lkws bis 3,5 Tonnen (Kleintransporter) insgesamt 5.182 gefundene Mängel auf. „In schweren Fällen führen unsere Kontrollen direkt zur Kennzeichenabnahme durch die Polizei,“ erklärt Raab. Nahezu 78 Prozent der Gutachten entfallen auf in Österreich zugelassene Fahrzeuge, rund 20 Prozent betreffen Fahrzeuge aus EU-Ländern. Der Anteil von in Drittstaaten zugelassenen Fahrzeugen beläuft sich auf unter 2 Prozent.