Ab 25. März soll es die Hauptattraktion der neuen Schau „Dame mit Fächer. Gustav Klimts letzte Werke“ sein. Dafür musste die Politik dem anonymen ausländischen Besitzer für das Bildnis vorübergehende Immunität zusichern. Der Hintergrund: Zuletzt war die „Dame“ in Österreich 1920 in einer Ausstellung im heutigen MAK zu sehen und gelangte schließlich in den 1950ern in den Besitz von Rudolf Leopold.

Leopold verkaufte Bild zur Schuldendeckung
Gegenüber dem „Standard“ bestätigte jüngst Sammlerwitwe Elisabeth Leopold, dass Rudolf Leopold das Bildnis später zur Schuldendeckung „über einen Händler in Wien“ verkauft habe. 1994 wurde das Klimt-Gemälde bei Sotheby’s in New York für 9,3 Mio. Euro versteigert. Die Behörden ermittelten damals auch wegen mutmaßlich fehlender Ausfuhrgenehmigung, stellten das Verfahren jedoch ein, da die handelnden Personen nicht auszuforschen waren.
Dennoch schwebte diese Frage wie ein Damoklesschwert über einer möglichen Präsentation in Österreich. Um unter diesen Umständen das Bild nach Österreich bringen zu können, wurde nun seitens der Republik für die Dauer der Ausstellung Immunität zugebilligt.
„Geheimnisumwittertes Gemälde“
„Ich freue mich, dass der Bund mit der Gewährung der vorübergehenden Immunität einen Beitrag dazu leisten kann, dass dieses Bild nach so langer Zeit wieder in Österreich ausgestellt und damit einem großen Publikum zugänglich gemacht werden kann“, schrieb Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in einer Aussendung.
Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig ließ ihrer Freude freien Lauf: „Es ist für mich ein ganz besonderer Glücksmoment, dieses geheimnisumwitterte Gemälde von Gustav Klimt im Belvedere zeigen zu können. ‚Dame mit Fächer‘ umgibt als eines der letzten Werke von Klimt ein besonderer Nimbus.“
Ausstellung zweigeteilt
Zu sehen ist das in eine Ausstellung eingebettete Werk nun bis 13. Februar 2022. Die Schau „Dame mit Fächer. Gustav Klimts letzte Werke“ ist dabei zweigeteilt. Zunächst wird das Gastgemälde im Kontext anderer unvollendeter Klimt-Bilder gezeigt, bevor Anfang Oktober eine erneuerte Zusammenstellung folgt, die den Einfluss asiatischer Kunst auf Klimts Spätwerk in den Fokus nimmt.