Wiener Fiaker haben auf dem Wiener Stephansplatz in der Innenstadt eine Futterbox aufgestellt, wo Tierliebhaber Obst- und Gemüsespenden für die Pferde abgeben können. Eine weitere Box soll am Michaelerplatz folgen.
„Durch die Box haben Anrainer und Passanten nicht nur die Möglichkeit, die Fiaker und deren Pferde dieser Tage zu unterstützen, sondern vielmehr kann älteres oder nicht mehr makelloses Obst und Gemüse vor dem Müll bewahrt werden“, hieß es in einer Aussendung der Initiatoren, dem Fiaker-Unternehmen Fiaker Paul und dem Unternehmen Riding Dinner. Die Boxen werden tagsüber aufgestellt und am Abend wieder verräumt.
Fiaker bitten um Futter für Pferde
Ihre Zügel werden immer kürzer gehalten: Die Wiener Fiaker bangen um ihre Existenz. Im April läuft das Corona-Hilfspaket der Stadt aus, gleichzeitig gibt es kaum Tourismus. Jetzt wird am Stephansplatz sogar mit eigenen Boxen um Futterspenden gebeten.
Vorsicht bei Brotspenden
Besonders geeignet als Futterspenden für Pferde sind Äpfel und Karotten. Was Brotwaren anbelangt, so ist wichtig zu wissen: „Brot ist immer so eine Sache…da muss man schon sehr genau darauf achten, was auch wirklich drinnen ist. Denn Speisezusätze oder gewisse Kräuter können gar schädlich für die Pferde sein“, erklärte Marco Pollandt, Mitbegründer der Initiative, in der Aussendung. Falls jemand mehr als die Haushaltsmengen spenden will, wird um telefonische Kontaktaufnahme gebeten.

250 Euro pro Pferd pro Monat
Über 300 Wallache und Stuten sind seit Monaten sozusagen arbeitslos – und mit ihnen die 21 Wiener Fiaker-Unternehmer samt ihren hunderten Angestellten. Dass die Stadt die Fiaker mit dem sogenannten Futtermittelpaket unterstützt und 250 Euro pro Monat und Pferd vergütet, hilft den Unternehmerinnen und Unternehmern, die wichtigsten Ausgaben für die Tiere abzudecken.

Warten auf Tourismus
Die Fiaker-Unternehmen hoffen, dass die Hilfszahlungen verlängert werden. Denn mit Touristinnen und Touristinnen rechnen die Betriebe noch länger nicht. Die sind aber notwendig, um finanziell auf Dauer überleben zu können. „Die paar Wiener, die uns unterstützen, um zu sagen, es ist uns wichtig und wert, ist halt auch zu wenig“, so Kutscher Christian Gerzabek gegenüber „Wien heute“.