Frau wird gegen Corona geimpft
APA/Georg Hochmuth
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Wien impft

CoV-Test vor Impfung empfohlen

Fast die Hälfte der Personen, die akuell in Wien positiv getestet werden, sind zum Zeitpunkt des Tests ohne Symptome. Die Stadt Wien empfiehlt daher allen mit nahem Impftermin, sich sicherheitshalber kurz davor testen zu lassen.

Damit soll verhindert werden, dass Menschen zusätzlich zur vielleicht noch unentdeckten Coronavirus-Infektion den Impfstoff verabreicht bekommen. Rund um Wiens Impfzentren gibt es zahlreiche Testmöglichkeiten, im Austria Center sogar im selben Gebäude.

Impfung bei Verdacht verschieben

Besteht der Verdacht einer Infektion, muss die Impfung jedenfalls verschoben werden. Auch Personen, die sich kurz vor dem Stich nicht gesund fühlen, die einen grippalen Infekt oder Fieber haben, sollten ihren Termin bei 1450 um mindestens drei Wochen verschieben.

Nach einer laborgesicherter Covid-19-Infektion empfiehlt das Nationale Impfgremium sogar, sechs bis acht Monate mit der Impfung zu warten und dann nur eine Dosis zu verabreichen. Kommt es zwischen erster und zweiter Dosis zu einer Infektion, soll die zweite Dosis ebenfalls sechs bis acht Monate aufgeschoben werden.

49 Prozent ohne Symptome

In Wien wurden am Freitag 638 Neuinfektionen binnen 24 Stunden eingemeldet, weitere 239 Nachmeldungen aus den vergangenen Tagen sorgten dafür, dass insgesamt 877 neue Fälle verzeichnet wurden. 49 Prozent der Personen, die zurzeit in Wien positiv getestet werden, sind zum Zeitpunkt des Tests ohne Symptome. Die Infektionsquelle lässt sich aktuell in 69 Prozent der Fälle klären. Rund 4,05 Millionen Testungen sind in Wien mittlerweile vorgenommen worden.

Impfstart für Polizei verschoben

Die Polizei hätte eigentlich ab Montag geimpft werden sollen, doch der Impfstart für die Exekutive wurde nun auf Ende April verschoben, um bei den Älteren mit der Impfrate aufzuholen.

Impfstart für Polizei verschoben

Die Polizei hätte unterdessen eigentlich ab Montag geimpft werden sollen, doch der Impfstart für die Exekutive wurde nun auf Ende April verschoben, um bei den Älteren mit der Impfrate aufzuholen. Das Gesundheitsministerum habe den für die Exekutive gedachten Impfstoff – ein Sonderkontingent des Bundes – umgeleitet für das Impfen der über 65-Jährigen, hieß es am Freitag aus dem Büro des Gesundheitsstadtrates.

Die Stadt Wien betont, dass bereits vergebene Impftermine eingehalten werden und es „vorerst keine Änderung“ des Impfplans gebe. Planmäßig durchgeführt werde die Impfaktion für die Wiener Berufsfeuerwehr, die Wien selbst eingetaktet hat. Auch beim Bildungspersonal werde planmäßig geimpft.

Die Lieferknappheit beim Impfstoff von AstraZeneca könne man ausgleichen, heißt es von der Stadt. So habe Wien diese und nächste Woche von dem Impfstoff jeweils rund 16.000 Impfdosen weniger, ein Sonderposten mit Pfizer-Biontech könne das aber kompensieren. Beim Vakzin von „Moderna“ würden die zugesagten Mengen konstant angeliefert. Der Impfstoff des Herstellers Janssen – aus dem Hause Johnson & Johnson – wird ab April erwartet.

Wien will Senioren zum Impfen bewegen

Die Stadt Wien will nun mit Sonderimpfaktionen abseits vom regulären CoV-Impfplan die ältere Generation zur Immunisierung motivieren. Ab sofort sind etwa speziell Senioren und Seniorinnen, die 90 Jahre oder älter sind, eingeladen, einen Termin zu fixieren. Dazu wurde ein Newsletter an alle Personen versendet, die sich auf der städtischen Online-Plattform für eine Impfung vorgemerkt haben, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mitteilte.

„Die Jahrgänge 1931 oder älter sind bereits zu 55 Prozent durchgeimpft. In der kommenden Woche können wir unser Angebot für die Altersgruppe 90plus um rund 9.000 zusätzliche Impfdosen ausweiten“, heißt es in dem Newsletter.

Weitere Sonderimpfaktionen geplant

Das Schreiben soll sensibilisieren und als Erinnerung dienen – etwa für Angehörige oder die Seniorinnen und Senioren selbst, die zwar vorgemerkt sind, aber für eine Terminvereinbarung noch nicht erreichbar waren. Dabei handelt es sich aber nicht um die erste derartige Sonderimpfaktion für Ältere. Mehr als 17.000 Über-80-Jährige erhalten noch diese oder kommende Woche ihren „Erststich“. Ziel ist, durch diese beiden Impfaktionen auch, die Generation 90plus komplett durchgeimpft zu haben – falls alle Adressierten teilnehmen.

Derartige Sonderimpfaktionen soll es – abhängig von den Liefermengen – in nächster Zeit häufiger geben, kündigte der Sprecher des Stadtrats außerdem an. Die Zielgruppen werden dem Alter nach absteigend definiert – das heißt, die nächste werde für die Über-85-Jährigen sein. Post von der Stadt bekommen übrigens kommende Woche alle über 70-jährigen Wienerinnen und Wiener. Sie erhalten dabei Informationen über die Impfung und werden zur Teilnahme und Vormerkung gebeten.

18 Prozent der Geimpften leben nicht in Wien

Der nunmehr besonders verstärkte Fokus auf die Senioren und Seniorinnen hat „nicht direkt“ etwas mit dem Erlass von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu tun, wie Hackers Sprecher versicherte: „Aber er passt genau in die Vorgaben.“ In diesem Erlass gab es für die Bundesländer die klare Anweisung, beim Impfen die Über-65-Jährigen zu priorisieren.

Wien war zuletzt in Kritik geraten, da dort im Bundesländervergleich neben Niederösterreich die Durchimpfung der älteren Bevölkerung am geringsten sei. Die Stadt verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass 18 Prozent der Wiener Impfdosen an Personen gehen würden, die nicht in Wien leben, aber hier arbeiten.