Chronik

Dunkle Polizeiinspektion am Praterstern eröffnet

Am Praterstern, einem der größten Verkehrsknoten der Stadt, ist die neue Polizeiinspektion fertiggestellt worden. Sie befindet sich in einem dunkel gehaltenen Zubau, der direkt an das Bahnhofsgebäude anschließt und in den auch der dortige Zugang zur U1 integriert wurde.

53 Exekutiv-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter werden dort anfangs Dienst versehen, letztendlich sollen es über 60 werden. Für die Polizei ist es eine Rückkehr an einen bekannten Ort. Denn die neue Inspektion befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des früheren Polizeigebäudes am Vorplatz.

Dieses war sanierungsbedürftig und hat nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Polizeiinspektion genügt, wie betont wird. 2014 übersiedelte man in die Lasallestraße, nun ist man wieder direkt am Bahnhof präsent. Auch für das alte Gebäude wurde eine Verwendung gefunden: Es wird derzeit zu einem Gastlokal umgebaut.

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 Die Erweiterung des Bahnhofs am Praterstern in Wien mit der neuen Polizeiinspektion am Freitag, 19. März 2021.
ÖBB/Andreas Scheiblecker
 Die Erweiterung des Bahnhofs am Praterstern in Wien mit der neuen Polizeiinspektion am Freitag, 19. März 2021.
APA/ROLAND SCHLAGER
 Die Erweiterung des Bahnhofs am Praterstern in Wien mit der neuen Polizeiinspektion am Freitag, 19. März 2021.
APA/ROLAND SCHLAGER
(v.l.) Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖBB-Chef Andreas Matthä und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) vor der Erweiterung des Bahnhofs am Praterstern in Wien mit der neuen Polizeiinspektion am Freitag, 19. März 2021
APA/ROLAND SCHLAGER
(v.l.) Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖBB-Chef Andreas Matthä und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

Nehammer: Station wichtige Ergänzung

Im neuen Zubau – in dem sich auch Geschäfte befinden werden – mietet die Polizei von den ÖBB eine Fläche von rund 650 Quadratmetern. Die neue Station ist 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche besetzt. Die Kosten für das Gesamtprojekt wurden von den Bundesbahnen bei der Eröffnung der Polizeiinspektion mit rund acht Millionen Euro beziffert.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich beim Pressetermin anlässlich der Fertigstellung froh darüber, dass die Polizistinnen und Polizisten nun einen adäquaten Arbeitsplatz vorfinden würden, wie er im Gespräch mit der APA betonte: „Der Praterstern ist ein Hotspot in Sachen Sicherheit.“ Viele Maßnahmen seien schon gesetzt worden, die Polizeiinspektion sei da eine wichtige Ergänzung.

Polizei-Station am Praterstern eröffnet

60 Polizeikräfte werden in der neuen Inspektion am Praterstern ihren Dienst versehen. Uniformierte sollen auch für ein subjektives Sicherheitsgefühl sorgen, so Bürgermeister Ludwig.

Auf die Bedeutung des Ortes verwies auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Pro Tag würde dieser von 150.000 Menschen frequentiert werden. „Von daher ist es wichtig, dass man auf solche wichtigen Plätze schaut, die Wiener Polizei ist hier ein verlässlicher Partner.“ Wien gehöre zu den sichersten Metropolen weltweit, aber man müsse darauf achten, dass es so bleibe. Er sei gerne dem Wunsch der Bevölkerung nachgekommen, dass eine gemeinsame Lösung für den Ort gefunden werde – und man die Polizei hier wieder unterbringe.

ÖBB-Chef: Sicherheitsgefühl wird weiter gestärkt

Zwischen Bund und Wien gab es zuletzt immer wieder Diskussionen um die Anzahl der in der Hauptstadt im Einsatz befindlichen Exekutivbeamten. Innenminister Nehammer erinnerte dazu heute auf die seit 2017 laufende Personaloffensive, laut der es bis zum Ende der Legislaturperiode 4.300 Stellen mehr geben soll.

„Die gute Nachricht ist, wir haben 2020 einen wichtigen Punkt erreicht, wo nicht nur die Pensionierungen nachbesetzt wurden, sondern wo auch mehr Polizistinnen und Polizisten aufgenommen worden sind.“ Von den 1.600 Neuzugängen seien 600 tatsächlich mehr, berichtete der Innenminister: „Und davon profitiert natürlich auch Wien und dieser Prozess wird kontinuierlich fortgeführt.“

Die Erweiterung der Bahnhofshalle zum U1-Abgang biete für die Fahrgäste auch einen wettergeschützten und repräsentativen Zugang zum Bahnhof, sagte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Sicherheit und Sauberkeit sind grundlegende Anforderungen, die ein moderner Bahnhof erfüllen muss. In den letzten Jahren hat sich der Praterstern sehr positiv weiterentwickelt. Durch die Erweiterung der Bahnhofshalle und die Ansiedlung der Polizeistation direkt am Bahnhof wird das Sicherheitsgefühl unserer Fahrgäste weiter gestärkt.“

Ludwig: Alkoholverbot wird evaluiert

Angesprochen auf das derzeit geltende Alkoholverbot auf dem Praterstern meinte Ludwig, dass es nicht zwingend dauerhaft ist. „Das Alkoholverbot hat ja den Sinn gehabt, dass sich hier keine Szene bildet. Das ist gelungen. Prinzipiell ist es immer temporär angelegt. Ich bin in einem laufenden Austausch mit der Polizei um zu evaluieren, wie stark solche Maßnahmen notwendig sind“, sagte Ludwig gegenüber „Wien heute“.

Polizeidiensthunde bezogen modernes Quartier

Ebenfalls am Freitag wurde eine weitere Einrichtung der Polizei eröffnet. Für Polizeidiensthunde und die dazugehörigen Polizistinnen und Polizisten ist in Wien-Strebersdorf ein modernes Ausbildungszentrum errichtet worden. Dafür hat man das baufällige Verwaltungsgebäude aus den 1960er-Jahren abgetragen und am selben Grundstück durch Neubauten ersetzt. Am Freitag fand die Schlüsselübergabe für die neuen Räumlichkeiten für Verwaltung und Unterkunft auf 800 Quadratmetern sowie 500 Quadratmeter Nutzfläche statt.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (l.) am Freitag, 19. März 2021, anlässlich der Eröffnung des neuen Ausbildungszentrums der Diensthundestaffel und der neuen Zwingeranlagen in Wien.
APA/BMI/JÜRGEN MAKOWECZ
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (l.) bei der Eröffnung des neuen Ausbildungszentrums der Diensthundestaffel und der neuen Zwingeranlagen

Polizeidiensthundeführerinnen und -führer sowie deren vierbeinige Begleiter sollen im neuen Bundesausbildungszentrum künftig nach modernen Standards geschult werden, hieß es bei den Eröffnungsfeierlichkeiten mit Innenminister Nehammer, Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Rudolf König, Kommandant der Polizeidiensthundeeinheit. 20 Diensthunde finden in der zugehörigen Tierunterkunft Platz, die durch die Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz zertifiziert wurde.

„Das Sicherheitsbudget 2021 ist mit rund 215 Millionen Euro das bisher größte Sicherheitsbudget der Republik Österreich. Das ist ein Plus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagte Nehammer. Die Modernisierung der Inspektionen und Sonderdienststellen werde fortgesetzt: „Ab 2021 wird ein Viertel aller Wiener Polizeidienststellen generalsaniert werden.“